Zedler:Neu-Burg, Nuemburg, Nuenburg oder Nuwen-Burg

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Neuburg, ein Cistercienser Kloster in Steyermarck

Nächster>>>

Neuburg, ein Ort in Unter-Elsaß

Band: 24 (1740), Spalte: 37–38. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|24|Neu-Burg, Nuemburg, Nuenburg oder Nuwen-Burg|37|38}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Neu-Burg, Nuemburg, Nuenburg oder Nuwen-Burg|Neu-Burg, Nuemburg, Nuenburg oder Nuwen-Burg|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1740)}}


Neu-Burg, Nuemburg, Nuenburg oder Nuwen-Burg, Lat. Neoburgum monasterium, war Anfangs ein Mönchs-Kloster, welches der Abt zu Laurisheim, Anselmus, aus dem oberhalb Heidelberg an dem Necker gestandenen Schlosse zurichten lassen. Er wiedmete dasselbe dem heiligen Barthelmes, und besetzte es 1044 mit einigen seiner Kloster-Mönche, und der Pabst Lucius II ertheilte 1145 dem damahligen Probst darüber, Namens Marquarden, einen Schutzbrief. Als aber nachgehends solches Kloster durch den Krieg ruinirt und öde worden, so verglich sich der Pfaltzgraf, Conrad, mit dem Abte zu Laurisheim, unter dessen Jurisdiction der Ort gehöret, und stifftete sodann 1195 eine Benedictiner-Nonnen-Abtey allda, darinnen seine Tochter Cunegunde die erste Aebtißin ward. Die beyden Pfaltzgrafen und Hertzoge in Bayern, Rudolph und Conrad haben 1305 das Jus Patronatus der Kirche zu Schwetzingen nebst allem Zubehör dieser Abtey geschencket, um welche Zeit dieselbe mit dem Bischoff zu Worms und dessen Dohm-Capitul wegen der geistlichen Gerichtsbarkeit zwar in etwas zerfiele, sich aber bald wieder vergliche und submittirte. Und von solcher Zeit an hat dieses Kloster beständig unter der Bothmäßigkeit des Wormser-Bischoffs gestanden, ist aber nachhero durch allerhand Unglücke ven neuem sehr in Abfall gerathen, und endlich 1706 vom Churfürsten zu der Pfaltz, Johann Wilhelmen, dem Jesuiter-Collegio zu Heidelberg geschencket worden. Die Aebtißinen, so viel ihrer ausfündig zu machen gewesen, haben geheissen:

1. Cunegundis 1195.
2. Irmentrud von Weinheim 1273.
3. Demude von Sporo 1280.
4. Agnes Ulnerin von Diepurg 1406.
5. Catharina von Erlikeim 1513.
6. Catharina, des Churfürsten von der Pfaltz, Philipps, Tochter, starb 1526.
7. Anna von Franckenstein, 1549.
8. Helena von Rippurg.
9. Brigitta, eine Tochter Pfaltzgraf Johannis II. Sömmerischer Linie, starb den 30 April 1562.
10. Sabina, aus det Hauße Pfaltz-Zweybrück.

Schannar. hist. Episcop. Wormat. Tom. I. p. [38] 175 u. ff. Bucelin Germ. Sac. Irenic. Exeges. Hist. German. Lib. XII. p. 404.