Zedler:Nerven zu häften


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Band: 23 (1740), Spalte: 1876. (Scan)

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Literatur
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Nerven zu häften. Wenn die Wunden auf den Händen und Füssen überzwerch geschehen sind, und dadurch die Nerven oder vielmehr die Sennen von einander geschnitten worden, können selbige nicht anders, als durch das Häften wieder zusammen gebracht werden. Es sind zwar viel Wundärtzte, welche solches für eine unmögliche und schmertzhafte Sache ausschreyen; hingegen bezeugen andere aus der Erfahrung, daß es gar wohl angehe. Job von Meckern führet in seinen Wunderanmerckungen p. 425. u. f. viele Umstände an, wie diese Operation zu verrichten; und Juncke lehret Sect. 2. Cap. I. p. 52. u. f. unterschiedliche Arten dieses Häftens. Am besten und geschwindesten aber geschiehet solches, wenn man die beyden Enden der zerschnittenen Nerven mit Fleiß suchet, das eine Ende mit den zweyen Vorderfingern der lincken Hand fasset, und mit einer vorne krumm gebogenen ordentlichen Häftnadel das andere Ende erstlich durchsticht, hernach unten durchfähret, und das andere Ende ebenfalls auch mit durchsticht und anfasset, welches also zweymahl geschiehet. Hernach knüpfet man es, aber nicht allzu dichte zusammen, machet einen kleinen Knoten und schneidet die Fäden alsdenn von einander. Der Faden muß von guter Seide seyn, und die Stiche nicht allzu nahe bey einander, oder allzu nahe an den Enden, damit sie nicht wieder ausreissen können. Ambrosius Paräus bezeuget, Lib. X. c. 38. von einem Wundartzte, der die Nerven unten an der Kniekehle entzwey geschnitten, und wieder an einander genähet oder gehäftet.