Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Nerven des Ohres

Band: 23 (1740), Spalte: 1880–1881. (Scan)

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Literatur
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Nerven-Oel, Oleum Nervinum. Das lehret Zvvelfferus also zubereiten, daher es denn auch Oleum Nervinum Zvvelfferi genennet wird. Nehmet drey Pfund frisches Baum-Oel, das nicht schimlich, noch stinckend ist, da hinein werfet mit der Zeit folgende geschnittene und gestossene Kräuter, Blumen und Beeren: Als sechs Unzen frische Pappelknöpfe, drey biß vier Unzen fehrene Gipfel, frisches Katzen-Müntzen-Kraut, Majoran- Melissen- Erd- Kiefer- Dosten- kleines Salbey- und Thymian-Kraut; ferner frische Chamillen, Lavendel- und Spic-Blüthen von jedem zwey Unzen, Lorbeeren und grüne Wacholder-Beeren von jedem drittehalbe Unze. Lasst es eine und die andere Woche mit einander weichen, biß alles gesammlet und zu dem Oel gekommen. [1881] Denn lasset es in einem gläsernen Kolben ein wenig aufsieden, den Kolben aber bedecket mit seinem Helm, damit die Feuchtigkeit, so auffteiget und raus tropfet, wieder aufgegossen werden könne. Hernach seiget es durch und drucket die Kräuter starck aus; unter das ausgepressete Oel aber thut ferner acht Unzen lebendige und abgewaschene Regen-Würmer, lasset es nur ein eintziges mal in dem Kolben, der, wie oben erinnert, mit seinem Helm versehen ist, aufsieden: denn seiget es abermals durch, mischet unter das durchgeseigte Oel destillirt Majoran- und Salbey-Oel von jedem zwey Quentgen und machet also ein vortrefliches Nerven-stärckendes Oel daraus. Wenn man die Ingredientien und Zurichtung so wohl dieses als anderer Nerven-Oele betrachtet und genau untersucht; so bedarf man hier in der That keiner Lobes-Erhebungen; sondern es wird gnung seyn, wenn man saget, daß dieses Oel zu allen kalten Nerven-Beschwerungen das allervortreflichste sey: zumal, da es nicht allzusehr hitzet, sondern vielmehr angenehm stärcket, erquicket und durchdringet.