Zedler:Musianische See
Musianische See, Musianus Lacus, ein See in Ungarn, dessen Jornandes de Reb. Gothicis gedencket, und selbigen auf einer Seite, für die [1381]Grentze der alten Sclaven angiebet, wenn er schreibet: Sclavini, a civitate nova, & Sclavinorum insula, & lacu, qui appellatur Musianus, usque ad Danastrum, & in Boream Viscla tenus commorantur, d. i. die Sclavinen halten sich auf, von der Neustadt und der Sclaviner Insel, und dem See an, welcher der Musianische heisset, bis an den Dniester und gegen Norden bis an die Weichsel. Was eigentlich unter diesem lacu Musiano des Jornandes, für ein See gemeynet werde, und wie er heutiges Tages heisse: solches lässet sich nicht unwidertreiblich besagen. Allem Ansehen nach aber soll selbiger der Neusiedler, in Nieder-Ungarn an der kleinen Stadt Neusiedel, eine Meile von Oedenburg belegene See seyn, der von dem benachbarten Orte Muteno oder Musonio, ietzo Moson, oder auf Deutsch Wieselburg, also benamet worden. Abels Sächsische Alterthümer II. Theil, 2 Cap. §. 6. p. 335. Besiehe Neusiedler-See, ingleichen Wieselburg.