Zedler:Meerlattich, Meer-Eiche, Meer-Gras, Bändel


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
unkorrigiert
<<<Vorheriger

Meer-Lamprete

Nächster>>>

Meer-Leute, homines marini

Band: 20 (1739), Spalte: 187. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|20|Meerlattich, Meer-Eiche, Meer-Gras, Bändel|187|}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Meerlattich, Meer-Eiche, Meer-Gras, Bändel|Meerlattich, Meer-Eiche, Meer-Gras, Bändel|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1739)}}


Meerlattich, Meer-Eiche, Meer-Gras, Bändel, Lat. Fucus, ist eine Art Gewächse, so auf dem Grunde im Wasser wächst, es giebet ihrer allerhand Sorten, Fucus maritimus, vel Quercus maritima vesiculas habens, C. B. Pit. Tournef. Quercus maritima. Clus. Ger. Pork. Fucus sive Alga marina latifolia vulgatissima Raji Hist. Fucus marinus primus, Dod. Fucus marinus alter, Dod. Fucus sive Alga angustifolia vitrariorum C. B. Fucus marinus Abrotani foliis maris, Lob. Muscus marinus Abrotani foliis. Lugd. Fucus marinus tenuifolius, Fucus folliculaceus foliis Abrotani, C. B. Fucus ferulaceus, Lob. Fucus folliculaceus Faniculi folio longiore, C. B. ist ein Gewächse, welches zuerst einen Hauffen kleine, platte und schmale Stengel treibet, die sich hernach, wenn sie zunehmen, mehr und mehr ausbreiten, und in sehr viele kleine Aestlein theilen, die gewisse breite und länglichte Blätter tragen, so einiger massen dem eichenen Laube ähnlich sehen, wiewohl sie um ein gutes kleiner sind, und an ihren Stengeln vermittelst eines zähen häutigen Wesens, das sich gerne beugen lässet, veste hangen; insgemein sind sie glatt, jedoch bisweilen rauch, oder mit zarten, mostigen Haaren bewachsen, zuweilen nur auf einer Seite, bisweilen auch auf allen beyden, oder über und über. Es erheben sich desgleichen kleine ledige Knoten dran, in Gestalt kleiner Blasen, die sind länglicht, bald aber rund, bald groß, bald kleine. Dieses Gewächse ist unterweilen gar niedrig, bisweilen aber wird es über anderthalben Fuß hoch. Wenn es frisch aufgenommen wird, so hat es eine häßliche, gelb und grüne Farbe, läst man es aber dürre werden, so wird es schwartz, absonderlich dasjenige, welches aus den sandigen Strömen in der See geholet worden ist. Zur Artzney wirds gar niemahls gebrauchet: vor diesen sollen sie es zu dem Färben angewendet haben. Lacuna schreibet, es sey ein vortreffliches Mittel, und tödtliches Gifft der Flöhe und Wantzen, welches man wieder sie zu Rom probiret hätte.