Zedler:Meer-Schwein, Meer-Saue


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Meer-Schwein-Schmaltz

Band: 20 (1739), Spalte: 205. (Scan)

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Literatur
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Meer-Schwein, Meer-Saue, Marsuinus, Thurcio Phocaena, Sus maris, Sus marinus, Porcus marinus, Frantzösisch Marsouin oder Cochon de mer, ein Meer-Fisch, so dem Delphin gleichet; sie halten sich Hauffenweise beysammen, spielen über dem Wasser, und kommen denen Schiffen oft so nahe, daß sie mit einem Harpun erreichet und gefangen werden. Sie haben ein plattes und spitziges Maul, einen breiten Schwantz, graue Haut, unde in Loch oben im Kopf, wodurch sie das Wasser spritzen. Ihr Eingeweide ist denen Schweinen gleich, wie sie denn auch also gruntzen. Sie setzen Speck, aber nicht über zwey Finger hoch, ihr Fleisch it schwärtzlich und unverdaulich. Ihr Fett wird geschmoltzen und mit ein oder andern wohlriechenden Kräutern abgewürtzt, das heist alsdenn buile de Marsouin, Deutsch Meer-Schwein-Schmaltz. Es erweichet, lindert und mildert die Schmertzen, ist gut zu kalten Flüssen. Aber wieder auf die Meer-Schweine selbst zu kommen, so siehet man sie in der Nord- und Spanischen See biß an America, wo noch eine Art dieser Fische angetroffen wird, so von der ersten darinnen unterschieden, daß sie ein rundes und glattes Maul hat, und weil sie damit denen Kappen eines Münchs gleichet, werden sie von denen Frantzosen Tête de Moine oder Moine de Mer, das ist, Meer-Münche genennet. Die Alten haben einen Fisch beschrieden, den sie Aper Marinus, ein wildes Meer-Schwein genennet, darüber Rondelet disputiret. Feuillee meldet von einem, dem er angeregten Nahmen giebt, folgendes: Er ist platt wie eine Putte, etwa 10 Zoll lang, und sieben breit, hat einen kleinen Kopf, und das Maul gleichet einem Sau-Rüssel, grosse Augen, kleine Schuppen, ist Goldfarb, mit etlichen schwartzen oder blauen Zwerch-Streiffen; der Schwantz siehet Silberfarbe, wie ein Wind-Fächer ausgebreitet, und mit einem gelben Rand umgeben. Es ist wohl zu essen, wird aber selten gefangen. Siehe Porcus Marinus, ingleichen Delphinus im VII Bande p. 471.