Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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B. Marie, von Oignies

Band: 19 (1739), Spalte: 1520–1521. (Scan)

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Literatur
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Marie Ohnmacht, oder del Spasimo di Maria, war eine Kirche im gelobten Lande, hundert Schritte von Pilati Bogen gegen Abend, auf der lincken Seite des Creutz-Weges, welche die Kayserin Helena zum Gedächtniß der Jungfrauen Marien an denjenigen Ort des schmertzlichen Weges, wo die Jungfrau Maria, als sie von Bethania gekommen, ihrem lieben Sohne begegnet, und als sie demselben mit einem schweren Creutz und Dornen-Krone beladen gesehen, in Ohnmacht gefallen seyn soll. Die Kayserin Helena ließ den Stein, auf welchem sie zur Erde niedergesuncken, für den grossen Altar derselben Capelle stellen. Diese Kirche ist nachmahls von den Türcken zu einem Bad vor ihre Weiber gemacht worden. Fridr. Ferd. von Troilo Orientalische Reise-Beschreib. p. 183. Dapper in seiner Beschreibung von Palestina p. 335 meldet: daß ein Mönch, Bonaventura Curset, Gardian des Berges Zion, nach der Verwüstung gedachter Kirche, diesen Stein von dem Saniack, oder Stadt-Voigt zu Jerusalem, gekaufft, und denselben über die grosse [1521] Thür seiner Kirche gestellet hätte; wo er aber heut zu Tage seyn mag, ist unbekannt. Unter dieser Kirche ist nunmehr auf der lincken Seite ein Pferde-Stall des Sanjacks, worinnen (nach dem Bericht Qvaremi) die Pferde öffters sterben.