Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Mühle zumachen oder zuziehen

Band: 22 (1739), Spalte: 164–165. (Scan)

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Literatur
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Mühle ziehen, ist ein, vornehmlich unter gemeinen Leuten und Kindern, gebräuchliches Spiel, so mit kleinen weiß und braunen Höltzgen oder Steingen auf einem absonderlich dazu abgetheilten Quadrat, der gemeiniglich unten auf denen Bretspielen zu finden, gespielet und wechselsweise von zweyen Personen gezogen wird. Wer die letzten Steingen auf dem Brete behält, oder mit Setzung und Ziehung seiner Steine es dahin bringet, daß der andere keinen Stein mehr ziehen kan, der hat gewonnen. Man nimmt aber dem andern so offt einen Stein hinweg, so offt man entweder durch Setzung oder Ziehung seiner Steine dreye derselben in einer Reihe neben oder unter einander bringet. Und diese Stellung dreyer Steine nennet man eine Mühle, daher man sagt, man habe eine Mühle. Ziehet man einen von diesen 3 Steinen an eine andere Stelle, so heißt es: man mache seine Mühle offen; ziehet man ihn aber wieder zurück an vorige Stelle, sagt man: man mache seine Mühle wieder zu. Stehen die Steine so, daß, wenn man den einen Stein aus einer Mühle in eine andere Reihe ziehen kan, sodann eine neue Mühle werde, und also, so offt man einen Stein fort oder wieder zurück ziehet, man eine Mühle machet; so heisset diese Stellung der 5 dazu erforderlichen Steine eine Zug-Mühle, und nimmt man demnach bey jedem Zuge dem andern einer Stein hinweg.