Zedler:Jlmenau oder Jllmenau, Jlmenaw
Jlmenau oder Jllmenau, Jlmenaw, Lat.
Ilmenauia, Ilmenouia, eine Berg-Stadt und Amt
an der Jlm und Eingang des Thüringer-Waldes,
zwischen Arnstadt und Schleusingen, 4. Meilen von
Erfurth, unter dem 30. Gr. 54. Min. Longitudinis und
50. Gr. 44. Min. Latitudinis gelegen, aber zu der gefürsteten
Grafschafft Henneberg gehörig. Der Ort
gehörte vor Alters denen Grafen von Kefernburg,
und war es unter denen Raub-Schlössern, welche
Kayser Rudolph, nach einem ums Jahr 1290. gehaltenen
Reichs-Tage zu Erfurth, zerstören ließ. Spangenberg
Mannsf. Chron. 269. p. 315. Henneb. Chr.
III. 1. p. 131. Riuander Thür. Chron. p. 340.
Hernach brachte Fürst Heinrich von Henneberg-Schleusingen
durch Kauff um 2000. Marck löthigen Silbers
das Haus und Stadt Jlmenau, sammt dem Dorffe
Kirchheim und etlichen Lehn-Leuten von dem Grafen
von Kefernburg, Günther genannt, an. 1343. an sich. [556]
Juncker Anl. zur mittl. Geogr. II. 15. p. 594. Leuberi
Catal. Com. Bar. & Toparch. Sax. sp.
Mencken Script. Rer. Germ. Tom. III. p. 1419.
Luca Fürsten-Saal p. 1184.
Nach Fürst Henrichs Tode bekam sein Bruder, Ioannes, unter andern auch das Amt Ilmenau,
der ließ es zwar 1391. an Graf Henrich und Günthern von Schwartzburg um 570 Marck Silbers
Pfand-Weise. Luca l. c. p. 1186.
Es kam aber durch Heyrath seiner Enckelin, Margarethae,
Fürst Wilhelms des III. Schwester, mit Graf Günthern
von Schwartzburg an. 1407. dabey ihr 3000.
Gold-Gulden von denen Grafen von Schwartzburg
auf Jlmenau verschrieben worden, wieder an Henneberg.
Fürst Poppens von Henneberg andere Gemahlin,
Sophia, eine gebohrne Hertzogin von Braunschweig,
Hertzog Ernsts jüngste Tochter, hat ihre
Leib-Zicht allhier gehabt, und die Stadt mit allerhand
Gebäuden gezieret, auch den Spital daselbst errichtet.
Nach des Hennebergischen Stammes gäntzlichem
Abgang an. 1583. ist, Krafft der an. 1554. den 1. Sept.
zu Kahla errichteten Erb-Verbrüderung, dieses
Land an die Hertzoge von Sachsen gefallen, und
gemeinschafftlich administriret worden, bis an. 1660.
da die Theilung zu Waimar vorgenommen worden,
worinnen das Amt und Stadt Jlmenau an Hertzog
Wilhelmen von Sachsen-Waimar gekommen, nur
daß die Bergwercke gemein verblieben, da denn bey
dessen Linie, und zwar der Special-Waimarischen
Linie es noch jetzo ist, die auch deshalben an denen
Henneberg-Schleusingischen Votis auf denen Reichs–
und Fränckischen Creiß-Tägen Theil hat und alterniret.
Sonsten ist Jlmenau wegen seiner Bergwercke schon lange berühmt, und giebt es vornemlich Kupfer allda. Das Ertz-Wasser wird durch eine Wasser-Kunst 100. Clafftern hoch herauf gebracht. Dabey sind 4. Oefen, in welchen ieglichem Tag und Nacht 2. Centner Kupfer gemachet werden. Sonst hat es als eine Berg-Stadt die Freyheit zu müntzen. Jetzo wird auch Kien-Ruß daselbst verfertiget. An. 1353. sind in diesem Orte durch das Wetter viele Häuser abgebrannt, Spangenberg Mannsfeld. Chron. 288. p. 339. und an. 1431. ist die Stadt durch Sturm von denen Heßischen eingenommen worden. An. 1603. 1624. und 1640. ist der Ort fast gantz abgebrannt. An. 1642. den 28. Sept. muste sie eine Plünderung ausstehen. An. 1684. brannten abermahl 46. Häuser darinnen ab. Zeiller Itin. Germ. 17. p. 399. Contin. I. 17. p. 213. Topogr. Francon. p. 9. 136. Reichs-Geogr. VI. p. 705. Albinus Meisn. Berg-Chron. XIII. p. 103. Olearius Synt. Rer. Thur. I. p. 221. sqq. 246. seq. 251. Spangenb. Henneb. Chron. Auctor der Landgraf. Thür. Müller Annal. Saxon. Gregor. jetzt florirendes Thüringen 4. p. 82.