Zedler:Godinck
Godinck, soll so viel heissen als Gowdinck, welches ein Gauen-Gericht bedeutet: denn Ding, Dink oder Tinck ist in derer alten Sachsen Sprache so viel als Gerichte, siehe Ding, Tom. VII. p. 951. Es waren aber Gerichte, die die von denen Gau-Grafen gesetzte Verwalter oder Vorsteher hielten, oder durch ihre Subalternen halten liessen, darinnen sie die Streitigkeiten derer Bauern wegen ihrer Wälder, Felder, Vieh-Trifft, Gärten, Brunnen und Bäche entschieden. Der Raths-Diener sprach zu dem Stadt-Voigt und seinen beyden Beysietzern: Herr Vager, hier steyt N. von wegen enes Ehrbaren Rahdes, und biddet, dat gy ene willen en Güdinge hegen. Der Voigt antwortet: Iß idt Güding tyt dages? Der Raths-Diener fähret fort: Dewyle gy Macht Gewalt hebben, wegen Römischer Kayserlicher und unsern gnädigsten Land-Fürsten und Herrn, und einen ehrbaren Hochweisen Rath. So iß it Güding dit tages. Der Voigt sagt: So hege ik eine Güdinge tom ersten andern, drütten Mahle, vom veerden, vöfften, sösten Mahle, tomm sövenden, achten und negenden Mahle. Meibomius de Irminsula in script. Rer. Germ. Tom. III. p. 10. Calvörs altes heydnisch. und christl. Nieder-Sachsen Th. I. B. I. Cap. 11. §. 98. p. 41. Mastricht de Joduta in Bibliothec. Bremens. Tom. VII. Facs. III. n. V.