Zedler:Frauen-Müntze, Frauen-Salbey, Frauen-Kraut, Marien-Müntze, Mergen-Müntze, Pfannen-Küchen-Kraut, Müntz-Balsam, Unserer Frauen-Müntze, Romische Salbey

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Frauen-Nabel

Band: 9 (1735), Spalte: 1775–1776. (Scan)

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Frauen-Müntze, Frauen-Salbey, Frauen-Kraut, Marien-Müntze, Mergen-Müntze, Pfannen-Küchen-Kraut, Müntz-Balsam, Unserer Frauen-Müntze, Romische Salbey, Lat. Costus hortorum, Costus hortorum Gesn. Hort. Costus hortorum major. Park. Kaji Hist. Mentha Corymbifera, siue Costus hortensis, J. B. Mentha Corymbifera major, Mentha Saracenica. Herba sanctae Mariae vulgo, Caes. Tanacetum hortense, foliis et odore Menthae H. L. Bat. app. Pit. Tournef. Mentha hortensis corymbifera C. B. Alisma, Trag. Mentha Graeca Matth. Mentha Romana Lac. Balsamita Brunt. Balsamita major Dod. Ovania Ges. Hort. Frantzös. Coq. herbe [1776] du Coq' Pasté ist eine Gattung Tanaceti, oder ein Gewächs, welches Stengel treibet, auf ein paar Schuhe hoch, die sind voll Streiffen, rauh und ästig, bleich vom Farbe. Die Blätter sind länglicht, dem Pfeffer-Kraute nicht ungleich, und an dem Rande ausgezackt. Seine Blüthen wachsen wie die am Tanaceto, in Büscheln oder kleinen Cronen, oben auf denen Spitzen derer Aeste, und stehen ihrer ein gantzer Hauffe beysammen in einem Kreiße, oder in Gestalt einer Beere, vom Farbe goldgelb. Auf dieselben, und wenn sie verfallen sind, folgen häutige Hülsen, die sind blatt und länglicht, und beschlüssen die zarten Saamen. Die Wurtzeln sind der Müntze-Wurtzeln gleich, und zaserig. Dieses Kraut hat einen starcken lieblichen Geruch, der Geschmack ist bitter und Gewürtzhafftig. Es wird in denen Gärten gezogen, führet viel gar kräfftiges Oel und Saltz. Es dienet das Gehirn und die Nerven zu stärcken, die Weibliche Reinigung zu befördern, dem Gifft zuwider stehen, und die Würmer auszutreiben. Mit Wein gesotten, und getruncken, ist es gut, so jemand zu viel Opium oder andere gifftige Artzneyen hätte gegessen. Die Wurtzel gepülvert, 2. Grentl. schwer, und mit gleich so viel wild Pastenachen-Wurtzel in Wein getruncken, vertreibet allerley Gifft, und stillet auch den Durchlauff des Bauches, und das Grimmen im Leibe, denen Frauen und Männern. Schwadem und Bähung davon gamacht, fördert derer Frauen Zeit, und derselbigen Schmertzen. Das Kraut gestossen, und Pflaster-weiß aufgelegt, zertheilet die harten Knollen, und allerhand Geschwulst am Leibe. Vor diesem ward es zu denen Pasteten gebraucht und dahero auf Frantzösisch Pasté genennet; das mögte auf Teutsch so viel heissen als Pasteten-Kraut. Und einige Köche thun auch noch ein Blat oder anderthalb zu dem sogenannten boeuf à la mode, das giebet ihm einen guten Geschmack.