Zedler:Feuer-Versprechung

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Feuerwerck

Band: 9 (1735), Spalte: 772. (Scan)

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Feuer-Versprechung, ist ein vergebenes Geheimniß derer Juden, dadurch sie behaupten wollen, daß sie aller Dings unter denen Christen zu dulden wären, weil sie ihnen damit viel Nutzen schaffen könnten, wiewohl bey dem Brande der Juden-Stadt zu Prag und Francfurt am Mayn die Erfahrung gewiesen, daß sie sich selber nicht helffen können. Es bestehet aber dieses Geheimniß in zweyerley Art das Feuer zu löschen, eine von ferne mit Worten, und die andre in der Nähe durch Schrifft. Die Krafft bestehet in beyderley Arten in denen Ebräischen Worten des 4. Buch Mosis 11, 4. welche in unserer Teutschen Bibel also lauten: Da schrey das Volck zu Mose, und Moses bat den HErrn, da verschwand das Feuer. Wenn nun einer das Feuer von ferne ansprechen will, so güst er ein wenig Wasser über eine Pfanne mit glüenden Kohlen, murmelt die Ebräischen Worte gemeldeten Texts, und glaubet dabey, daß das Feuer augenblicklich verschwinden müsse. Mit Schrifft aber wollen sie das Feuer dämpffen, wenn sie an die Hauß-Thür eines in Gefahr stehenden Hauses den sogenannten Schild Davids, oder die hieroglyphische Figur, welche David auf seinem Schilde geführet haben soll, nebst dem obgedachten Spruch mit Kreide schreiben, oder wenn das Hauß bereits brennet; diese Sachen auf eine Brod-Rinde zeichnen, damit dreymahl um das Feuer herum gehen, und hernach dieselbe darein werffen. Schudts Jüdische Merckw. VI. 6. §. 4. seq. Unter denen Christen giebt es auch zuweilen einige, die andere überreden wollen, daß sie die Kunst das Feuer zu versprechen wüsten; die Erfahrung aber lehret, daß ihre Kunst nichts dauge.