Zedler:Buchau, Büchau, Buch

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Buchau, ein Schloß und kleine Stadt im Satzer-Creiße

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Buchaugia

Band: 4 (1733), Spalte: 1752–1753. (Scan)

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Buchau, Büchau, Buch ietzo ein Churfürstl. Cammer Forwerck, ehemahls aber ein berühmtes Feld-Closter, Cistercienser Ordens, bey Leißnig an der Mulde, wurde A. 1192 von Henrico III. Burg-Grafen zu Leißnig, und seiner Gemahlin Clara mit Beyhülffe Marggraff Ottonis des Reichen zu Meissen und seines Bruders Dedonis an dem Orte gestifftet, wo ehemahls das Dorff Bucha lag. Zobachius Annal. Buchau. Käyser Henricus VI. confirmirte in eben demselben Jahre die Stifftung, und gab Burggraf Henrico auff sein Verlangen an statt der Eichstädtischen, Parochie in Bayern die Leißnichische, so erst Reichs Lehn war, welche dieser gleich dem neuen Closter unterwarff. Er gebot bey Straffe, daß niemand das Closter sollte Buchau, sondern Jigenthal nennen, allein der einmahl gewöhnliche Name ist doch geblieben. Thammii Chron. Coldic. apud. Mencken Tom. II. Rer. German. p. 678. seq. Albinus Geneal. Comit. Leisnic. ibid. Tom. III. p. 878. Nachricht von denen Burg-Grafen von Leißnig ibid. Tom. III. p. 1148. seq. Dieses neue Closter wurde mit Mönchen aus dem Closter Sittichenbach besetzt, deren Buchau anfangs nur 12. ernähren konnte. Albinus l. c. p. 379. seqq. Nach diesem haben Albertus von Seeberg und die Frey-Herrn von Colditz, dieses Closter sehr beschenckt. Der erste lebte A. 1221. baute solches, da es gantz von Uberschwemmungen des Wassers ruinirt, und in Armuth gerathen war, nebst seiner Gemahlin Margaretha von neuen auff, und gab ihm so viel, daß von denen Einkünfften 20. Mönche ihren Unterhalt haben konnten. Ihrem Exempel folgten um die Jahre 1240. 1245. 3. Brüder nach, Thimo, Volradus und Ulricus oder Huldericus, Henrici Frey-Herrn von Colditz, und Adelheit Söhne, sonderlich schenckte ihm Thimo das Dorff Cralbach, also daß hernach 30. Mönche darinnen erhalten wurden. Petrus Albinus l. c. p. 38l. seq. 934. seq. Thammius l. c. p. 675. 679. Es beschenckte solches auch Theodorus von Leißnig, und sieht man aus dem Schenckungs-Brieffe vom Jahr A. 1291. in Mencken l. c. Tom. III. p. 1137. seq. Daß dem Closter damahls schon die Dörffer Streckenwalde, Ursprech, Mildenow, Kichenow und Luchtenhayn zugehöret. Käyser Fridericus hat ihm laut gedachten Brieffs A. 1230. ein Privilegium gegeben, daß es soll können Adeliche Güter besitzen, wenn sie ihm geschenckt würden. A. 1309. bekam es ven Land-Graf Friedrich in Thüringen den Hoff und Stadt Belgern an der Elbe, nebst dem Werder. Annal. Torgau. apud Mencken l. c. Tom. II. p. 579. Henricus Burg-Graf zu Leißing und seine Gemahlin Adelheid, liessen auch ihre Freygebigkeit gegen das Closter reichlich sehen, aber Henrici Bruders Sohn, Henricus, griff A. 1365. das Closter mit Gewalt an, und steckte es in Brand, davor er Marg-Graf Friedrich Wilhelmen und Balthasarn, bey welchen sich der Abt Nicolaus darüber beschweret hatte, Schloß und Stadt Leißnig abtreten muste. Thammius l. c. p. 674. Albinus l. c. p. 897. Die Aebte darinne, soviel deren bekannt, sind folgende:

1. Hildebertus von A. 1192. biß 1193.
2. Bruniguo danckte ab A. 1233.
3. Bernhardus starb A. 1250.
4. Guntherus.
5. Henricus A. 1254.
6. Rudolphus von Kaluwicz. A. 1291.
7. Theodoricus A. 1306.
8. Nicolaus Haberus A. 1361. 1370.
9. Joannes A. 1445.

Thammius l. c. p. 679. seq. Examen miraculorum S. Elisabethae apud Mencken. l. c. II. p. 2008. Mantissa Diplom. ad Histor. Leisnitz ib. Tom. III. p. 1032. 1039. 1041. 1061. 1093. Not. ad Albin. l. c. p. 887. Knauths Prodromus Misniae p. 144. Ludewig. Reliqq. MStor. T. I. p. 56.