Zedler:Apolda
Apolda, ein Amt und kleine Stadt in Thüringen,
unweit Jena, deren Hoheit und Steuer dem Hertzoge
zu Weimar, der Genuß und die Gerichte aber der
Universität zu Jena gehören. Es ist wegen derer
vielen daselbst befindlichen Strumpff-Wircker bekannt,
und soll sehr alt seyn, weil der bekannte Bonifacius
allda geprediget habe, und auch noch einige
Brunnen von selbigem den Nahmen bekommen. Ihre
jetzige Benennung, so vor alters Apelde, geheissen,
soll von denen Aepffeln, welche sonderlich daherum
wachsen, herkommen seyn: wie denn auch das Stadt-Siegel
noch 2 Paar Aepfel führet. Zu Ende des 13. Seculi
hat sich das Geschlecht Schencke und die Vitzthume
davon geschrieben, und es auch sonder Zweifel
besessen. Als aber der letzte Besitzer aus der Apoldischen
Linie, Anton Friedrich Vitzthum, an. 1631. zu
Dresden mit Tode abgieng, so fiel das Ritterguth Apolda
mit allen Zugehör an die Hertzoge von Sachsen
Ernestischer Linie heim, welche solches darauf an. 1633
benebst der Herrschafft Rembda der Universität Jena
zu ihrer Unterhaltung eingeräumet. Ob nun wohl
sonst auch Chur-Mäyntz die Lehns-Gerechtigkeit
über Apolda praetendiret, krafft des an. 1665. zwischen
Chur-Mäyntz und dem Sachsen-Ernestischen Hause
gemachten Recesses aber ist solche Praetension renunciiret,
und bis jetzo der Special-Weimarischen
Linie überlassen worden. Mulleri Annal. Sax. p. 466.
Beieri Geogr. p. 134, seqq.