Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Band: 1 (1732), Spalte: 685. (Scan)

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Aes ustum, sonst auch Crocus Veneris, frantzösisch Cuivre brulé, teutsch gebrannt Kupffer, Kupffer-Stein. Es wird durch Hülffe des Schwefels also gemacht: Man zerschneidet das Kupffer in kleine viereckichte Stückgen, legt sie Schicht-weise, S. S. S. mit Schwefel und mit ein wenig Meer-Saltz in einen Schmeltz-Tiegel, calciuiret sie so dann in starcken Feuer: Wann dann der Schwefel alle verbrannt, nimmt man das Kupffer aus dem Tiegel, und hebet es auf zum Gebrauch. Solchergestalt wird dem Kupffer zum Theil sein grober Schwefel benommen. Wenn es gut seyn soll, so muß es von aussen graulicht, wie Eisen, innenwendig aber rothgläntzend anzusehen, und gantz zerbrechlich, auch von einer mittelmäßigen Dicke seyn, und nebst obiger Couleur wie Zinnober-roth scheinen, wann ein Stück an das andere gerieben wird; so doch nicht zu observiren, es werde denn etwas Saltz dazu gethan. Pomet versichert, daß dieses bis daher der Holländer Geheimniß gewesen, welche lange Zeit das aes ustum besser als die Frantzosen gehabt. Es hält die Wunden vortrefflich sauber, und wird zu Pflastern und Salben gebraucht: Einige, so es gebrauchen, glühen es im Feuer neunmal aus, und löschen es allemal in Lein-Oehl, stossen es hernach zu Pulver, welches das faule Fleisch in den Wunden wegnimmt. Mit Honig und Seiffen vermischt, und in die Fisteln gethan, heilet dieselben alsobald. Auch in den Nasen-Gewächsen thut es baldige Hülffe, wenn man es auf das Oxycroceon-Pflaster streuet, und in die Nase steckt.