Die Wiedergabe folgt in der Schreibweise der Vorlage.
Abkürzungen sind aufgelöst.
Überschriebene e über den Vokalen a, o und u werden als moderne Umlaute transkribiert.
Wunderbarlicher Mangel des Manns: Hertzlicher
Wunsch der Frawen: vnd[1] dreyer Lustiger[2] Thier verschlagener /
stoltzer vnd Wolvermöglicher Ruhm.
Hört wunder Ding vnd seltzam Mehr /
Die Ich jtzund gleich bring daher.
Von Franckfurt aus der brümbten Meß /
Deß Orts Ich billich nicht vergeß.
Zu welcher zeit man allda find /
Gar manches stoltzes Mutter Kind:
Gut vnnd Böß / Jung / Alt / Arm vnd Reich
An geld vnd gutt gantz vngeleich.
Aus Franckreich vnd Italia /
Aus Englland vnd Hispania.
Aus Schwaben / Elsaß vnd vom Rhein /
Schweitz / Dennmarck vnd Polen nicht klein
Aus Behmen / Sachsen / Hessenland /
Aus Meissen vnd Düring bekand.
Aus Schlesien vnd Osterreich /
Aus Niederland / kommen deßgleich.
Aus andern Ländern / hin viel leuth /
Welchs sonst nicht bald gschicht weit vnd breit
Daselbst spatzirt Ich hin vnd her /
Da stieß mir auff ohn alls gefehr.
Mein alter Freund vnd gutter Bruder /
Mit welchem Ich vielmahl im luder.
Gelegen war: wir giengn zum Wein /
Pflegten / wie vor / beid frölich zu sein.
In dem wir truncken / gdachten wir /
Zweyer gantz wunderbarer Thier.
Eins guttn Hauß Haans vnd kleinen Mauß
Bald macht mein Freund ein Reymen drauß
Nams Trinckgeschirr in seine handt /
An mir ein guttn zech Brudr Er fandt.
Er sprach: wann Ich stets blieb zu Hauß /
Vnd Trenck so wenig als ein Mauß.
Vnd kapte so offt als ein Hahn /
Wer Ich meim Weib ein lieber Man.
Weil aber das nicht kan gesein /
Vnd mich erlaabt der küle Wein.
Die gutt Gesellschafft iedertzeit /
Mich erfrischt / erquickt vnd erfrewt.
Als ficht mein Frewlein stehn für Ihr /
Drey Wunderbar vnd seltzam Thier.
Ein Fuchs Ein Pfaw / vnd gutten Hahn /
Ein ieder fängt sich zurühmen an.
Der Fuchs spricht arglistig formirt
Je lengr Ich leb / Je grössr Er wird.
Der Pfaw mit federn schön geziert /
Je längr Ich leb / je schönr Er wird.
Der Hahn sagt auch ohn alle klag /
Je lengr ich leb Je libr Ich mag.
Das gfellt der Frawen trefflich wol /
Weiß nicht / wie sie gnug rühmen soll.
Die Tugenten gantz wolgethan /
So diese drey Thier an Ihn han.
Dau sie gefalln Ihr trefflich sehr /
Vnd rühmt solche je längr / je mehr:
Wünscht Ihr hiermit ein solchen Man /
Der diese Drey stück haben kan.
Wie hat ein Fuchs / Pfaw vnd ein Hahn /
So köndt Er Ihr auch wolbestahn.
Welchs Ich genommen hab in Acht /
Habs also auffs Papier gebracht.
Ein andermahl Ichs nicht vergeß /
Was mit zubringen aus der Meß.
Von Franckfurt / ins Land hin vnd wieder
In manche Stadt Oben vnd Nieder.
Nembt so für gutt mit dieser sach
Je längr Ich leb / Je mehr Ich mach.
↑Transkription der Bildinschriften: o.l: Wan ich allzeit blib daheim zu hauss. Vnd trinck so wenig als ein maus Vnd kabte so offt als ein han. Were ich meiner frauen ein lieber man o.r: Das ist fürwar ein gewinetz fehler man. der disse drey tugent haben kan. wie hat ein fuchs. pfaw. vnt ein haan kent er seiner frawen woll bestan. über dem Hahn: Ie lenger ich leb ie lieber ichs mag. unter dem Fuchs: Ie lenger ich leb ie gresser er mir wirdt. unter dem Pfau: Ie lenger ich leb ie schener er mir wirdt. u.l, schlecht lesbar:
Inventer u.r, schlecht lesbar: Hillerian. fecit.