Worte eines durchfallkranken Stellungslosen in einen Waschkübel gesprochen
[65] Worte eines durchfallkranken Stellungslosen in einen Waschkübel gesprochen
Bloß weil ich nicht aus Preußen gebürtig.
Wo hab’ ich nur den Impfschein verloren?
Das lange Warten auf den Korridoren,
Das ist so un-, so unwürdig.
Und den Durchfall habe ich auch.
Das geht mitten im Gespräch plötzlich eiskalt aus dem Bauch.
Als mich Miß Hedwin erkannte und rief,
Die hab’ ich vor Jahren, in Genf, einmal – versetzt.
Und sie trug ein Reitkleid und fütterte Kücken.
Aber ich darf mich nicht bücken.
Denn meine – ach mein ganzes Herz ist zerfetzt.
Ob ich gespeist habe?
Ja ich habe – gespeist. – (In Genf!
Und zuletzt, vor drei Tagen, Semmel mit Senf)
Und mich können alle Hecken
Am Asche –.
Dürfte ich nur noch einmal in Seifhennersdorf oder Zeitz
Steine klopfen.
Ach! – ich möchte jenem verdammten
[66] Stellenvermittlungsbeamten
In den Rachen stopfen!
Auch hat mich vorübergehend durchzuckt:
Ich wollte sterben nach einer grellen Raketentat.
Ich habe Lysol und einen Drillbohrer verschluckt.
In das Kuvert hatte ich kräftig gespuckt.
Aber niemand glaubt an den Dreck.
Nun ist meine Seife weg;
Irgend jemand stöbert in meinen Taschen. –
Das Gesicht
Mit einem Bouillonwürfel waschen.
Nun warte ich auf gigantisches Weltgeschehn.
Wenn’s mich – zusammen mit den andern – zerfleischt,
– Dann –
Dann will ich mir eine Zigarette drehn!