Willkommen und Abschied (1827)

Textdaten
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Willkommen und Abschied
Untertitel:
aus: Goethe’s Werke. Ausgabe letzter Hand. Bd. 1, S. 68-69
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1827
Verlag:
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Goethe’s Werke. Ausgabe letzter Hand. Bd. 1, S. 68-69
Kurzbeschreibung:
Erstdruck ohne Überschrift und Variation der Verse 1-10 in Iris. Des zweyten Bandes drittes Stück. März 1775. S. 244-245. Siehe auch: Willkommen und Abschied (1775).
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[68] Willkommen und Abschied.

Es schlug mein Herz; geschwind zu Pferde!
Es war gethan fast eh’ gedacht;
Der Abend wiegte schon die Erde
Und an den Bergen hing die Nacht:

5
Schon stand im Nebelkleid die Eiche

Ein aufgethürmter Riese da,
Wo Finsterniß aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel

10
Sah kläglich aus dem Duft hervor,

Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsaus’ten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer;
Doch frisch und fröhlich war mein Muth:

15
In meinen Adern welches Feuer!

In meinem Herzen welche Gluth!

Dich sah ich, und die milde Freude
Floß von dem süßen Blick auf mich;
Ganz war mein Herz an deiner Seite

20
Und jeder Athemzug für dich.

Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Umgab das liebliche Gesicht,
Und Zärtlichkeit für mich – Ihr Götter!
Ich hofft’ es, ich verdient’ es nicht!

25
[69] Doch ach schon mit der Morgensonne

Verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen, welche Wonne!
In deinem Auge, welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden,

30
Und sahst mir nach mit nassem Blick:

Und doch, welch Glück geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!


Download der Sprachversion dieses Artikels Dieser Quellentext existiert auch als Audiodatei, gesprochen von Hans-Jörg Große. (Mehr Informationen zum Projekt Gesprochene Wikisource)

Datei speichern | Lizenz | 1:46min (4,52MB)