<<< Sonett II >>>
aus: William Shakspeare's sämmtliche Gedichte
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Wenn eine vierzig Winter lange Zeit
In deiner Schönheit Feld furcht tiefe Spur,
Ist welkes Kraut der Jugend stolzes Kleid,
Jetzt hoch bestaunt und dann verachtet nur.

5
Gefragt dann: wo blieb deiner Schönheit Glück,

Wo all’ der Schatz aus schöner Tage Traum?
Zu sagen: in dem eignen hohlen Blick –
Das wäre Schimpf und leeren Ruhmes Schaum.
Gebrauch der Schönheit doch ist mehr Ruhm werth,

10
Wenn du einst sagst: – von meinem Sprößling hier

Sei Rechnung und Entschuldigung gelehrt –
Denn einst gehörte seine Schönheit dir.
    Das gäbe neues Leben, bist du alt,
    Und warmes Blut dir, wenn schon deines kalt.