Wie man aus Barmherzigkeit rasirt wird

Textdaten
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Autor: Johann Peter Hebel
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Titel: Wie man aus Barmherzigkeit rasirt wird
Untertitel:
aus: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes
S. 225
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1803-1811
Erscheinungsdatum: 1811
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Tübingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Djvu auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Wie man aus Barmherzigkeit rasirt wird.

In eine Barbierstube kommt ein armer Mann mit einem starken schwarzen Bart, und statt eines Stücklein Brodes bittet er, der Meister soll so gut seyn, und ihm den Bart abnehmen um Gotteswillen, daß er doch auch wieder aussehe wie ein Christ. Der Meister nimmt das schlechteste Messer, wo er hat, denn er dachte: Was soll ich ein gutes daran stumpf hacken für nichts und wieder nichts? Während er an dem armen Tropfen hackt und schabt, und er darf nichts sagen, weils ihm der Schinder umsonst thut, heult der Hund auf dem Hof. Der Meister sagt: Was fehlt dem Mopper, daß er so winselt und heult? Der Christoph sagt: ich weiß nicht. Der Hans Frieder sagt: ich weiß auch nicht. Der arme Mann unter dem Messer aber sagt: „Er wird vermuthlich auch um Gotteswillen barbirt, wie ich.“