Wie der Teufel auf der Flöte blies

Textdaten
<<<
Autor: Johann Wilhelm Wolf
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Wie der Teufel auf der Flöte blies
Untertitel:
aus: Deutsche Hausmärchen, S. 438–439
Herausgeber: Johann Wilhelm Wolf
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1851
Verlag: Dietrich'sche Buchhandlung, Fr. Chr. Wilh. Vogel
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Göttingen und Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[438]

Wie der Teufel auf der Flöte blies.

Dem Teufel fiel einmal in der Hölle die Zeit lang und er wollte eine Lustfahrt auf die Erde machen. Damit er aber nicht allein sei (denn das ist seine Leidenschaft nicht, er liebt die Gesellschaft sehr) nahm er sein jüngstes Söhnchen mit, ein kleines, schwarzes, neugieriges Nestquackelchen. Sie fuhren durch eine Felsenhöhle heraus und kamen in einen Wald. Da gefiel es dem kleinen Teufelchen gar nicht übel, es sprang herum, kletterte auf die Bäume, hing sich an sein Schwänzchen, wie die Meerkatzen thun und trieb allerlei närrisches Zeug. Sie kamen unter eine große Eiche, wo ein Mann in grünem Rock und grüner Mütze lag und schlief; neben ihm hing eine Tasche am Baum, daraus guckten allerlei Gethier, Hasen, Schnepfen und wilde Enten und neben der Tasche stand ein Gewehr. Das Teufelchen lief hinzu und beschaute Alles recht genau, nahm das Gewehr und frug seinen Vater, was das für ein Ding sei. Der alte Teufel legte die Stirn in Falten und sprach: „Das ist eine Flöte mein Sohn, wenn die Menschen darauf spielen, dann läuft das wilde Gethier zu ihnen und sie brauchen es nur zu fangen.“ „Das muß ich sehen,“ rief das Teufelchen, „und du sollst mir eins aufspielen.“ „Dazu gehören ihrer zwei, mein Sohn, einer der bläst und der [439] andre, der fingert.“ „Dann blase du und ich will fingern,“ sprach der Nestquackel und der Alte mußte das Rohr an den Mund legen, er mochte wollen oder nicht, denn er hatte den kleinen Kerl sehr verzogen. Der Alte blies und der Nestquackel fingerte und fingerte, aber es wollte kein Ton kommen. „Du mußt auf die Klappen drücken, dummer Junge“ rief der Alte. Das Teufelchen drückte auf den Hahn, da that es einen Schlag, daß der Alte zu Boden stürzte, denn die ganze Ladung Schrot war ihm in den Hals gefahren; der junge aber lief weg vor Schrecken. Der Alte erholte sich bald wieder und lief seinem Buben nach, denn der Mann war erwacht von dem Knall des Gewehres. „Das war kein schöner Ton“ sprach der Nestquackel. „Du hast auf die unrechte Klappe gedrückt,“ sagte der Alte, „und die Flöte war staubig, da ist mir all der Staub in den Hals gefahren.“