Weshalb die Börscher Esel heißen

Textdaten
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Autor: Curt Mündel
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Titel: Weshalb die Börscher Esel heißen
Untertitel:
aus: Volkstümliches aus dem Elsasz, in: Alemannia, Band XII, S. 109–110
Herausgeber: Anton Birlinger
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1884
Verlag: Adolph Marcus
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Erscheinungsort: Bonn
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Quelle: Google-USA*, Commons
Kurzbeschreibung:
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[109] 15 Weshalb die Börscher Esel heißen

Bekannt ist, daß fast jedes Dorf und jede Stadt einen Spiznamen bei den Nachbaren hat. So auch im Elsaß. Die Bewoner des kleinen Städtchens Börsch, das unweit Oberehnheim schön an den Vorbergen der Vogesen ligt, füren den wenig erenden Beinamen Esel. Sie teilen dises Geschick mit den Bewonern von Epfig, Wangen und Westhalten. In disen Orten ist noch jezt ein Grif an die Rockschöße gefärlich, da diß für eine Anspilung auf die Eseloren gehalten wird. – Wie die Börscher zu dem Namen kommen, davon erzält man folgendes.

Der Gemeinderat von Börsch fand, als er einst den Gemeindewald abgieng, um die Holzschläge zu bestimmen, einen Kürbis. Keiner kannte den Fund und allseitig wurde angenommen, daß es ein Ei eines unbekannten Tieres sei. Man ließ aus dem Städtchen eine alte Frau kommen und bewog sie durch Zureden sich auf das fremde Ei zu sezen, um dasselbe auszubrüten. Als dise jedoch einmal aufstand, stieß sie an den Kürbis und diser rollte den [110] Berghang hinab. Die Bürger in voller Angst um iren kostbaren Fund eilten hinterher. Durch den Lärm aufgeschreckt sprang plözlich ein Hase aus dem Gebüsch hervor. Die Verfolgenden glaubten nicht anders, als daß das Tier soeben aus dem Ei geschlüpft sei und riefen einander eifrig zu: Haltet den Esel auf! – was inen jedoch nicht gelang. So kamen sie zugleich um iren Fund und zu einem verdächtigen Beinamen. –