Vorwurf
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131a. Vorwurf.
1.
Sei nur still, hab lang geschwiegen,dieweil du bist so hoch gestiegen,
dieweil du mich so sehr veracht
und die Andern lieber hast.
2.
Arm bin ich und muß bekennen:deines Gleichen darf man nehmen;
wer du bist der bin auch ich,
wo du gleich verachtest mich.
3.
Reut mich nichts als manche Stunde,da ich gangen bin zu dir im Grunde;
Tag und Nacht hab ich gewacht
und dein falsches Herz befragt.
4.
Ja, das Wörtlein war gesprochenund das Kränzlein war geflochten:
Nimm das Kränzlein hübsch und fein,
leg dein falsches Herz hinein!
5.
Und so sei es auch geschieden,Alles mit Geduld erlitten;
ja, geschieden muß es sein
von der Herzallerliebsten mein!
(Mündlich, aus Thüringen. – Vgl. auch O. B. L. Wolff, „Halle der Völker.“ II, 168.)