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Autor: Johann Gottfried Herder
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Titel: Vortheile der Schönheit
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aus: Zerstreute Blätter (Vierte Sammlung) S. 14-15
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Erscheinungsdatum: 1792
Verlag: Carl Wilhelm Ettinger
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Erscheinungsort: Gotha
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Quelle: Google und Commons
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[14]

 Vortheile der Schönheit.

Schönheit ist eine göttliche Kraft; sie raubet die Seelen,
     zieht das Gemüth an sich, daß es so willig ihr dient.
Schönheit ist eine Salbe dem schwer verwundeten Herzen,
     schließet das Innere auf; nichts ist verschlossen vor ihr.

5
          Wohin ein Schöner tritt; er wird mit Ehr

          und Gunst empfangen, hätten ihn auch selbst
          die eignen Eltern von sich weggebannt.

 ––––

Eine Pfauenfeder lag zwischen Blättern des Korans,
     Stolze, sprach ich, zu hoch ist diese Stelle für dich!

[15]

„Nicht! antwortete sie. Wohin die schöne Gestalt kommt,
     ist sie an ihrem Platz; jeder vergönnet ihn ihr.“

 ––––

     Ein schöner, artiger, folgsamer Jüngling,
     wär’ auch sein Vater widrig und verschmäht;
     Er ist wie eine Perle, die man gern
     aus ihrer Muschel zieht, und köstlich schätzt.