Von den Mädchen
I.
Andere müssen auf langen Wegen
zu den dunklen Dichtern gehn;
fragen immer irgendwen,
ob er nicht einen hat singen sehn
Nur die Mädchen fragen nicht,
welche Brücke zu Bildern führe;
lächeln nur, lichter als Perlenschnüre,
die man an Schalen von Silber hält.
in einen Dichter
und in die Welt.
Mädchen, Dichter sind, die von euch lernen
das zu sagen, was ihr einsam seid;
wie die Abende an großen Sternen
sich gewöhnen an die Ewigkeit.
Keine darf sich je dem Dichter schenken,
wenn sein Auge auch um Frauen bat;
das Gefühl in euren Handgelenken
würde brechen von Brokat.
Laßt ihn einsam sein in seinem Garten,
wo er euch wie Ewige empfing
bei den Bänken, welche schattig warten,
und im Zimmer, wo die Laute hing.
Geht! … Es dunkelt. Seine Sinne suchen
eure Stimme und Gestalt nicht mehr.
und kein Weißes unter dunklen Buchen, –
und die stumme Stube liebt er sehr.
… Eure Stimmen hört er ferne gehn
(unter Menschen, die er müde meidet)
im Gefühle, daß euch viele sehn.