Textdaten
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Titel: Vogelschutzgehölze
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aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 259
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1897
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[259] Vogelschutzgehölze. Es ist eine bedauerliche Thatsache, daß unsere Singvögel an Zahl abnehmen. Zu den Ursachen, welche diese Verödung der heimischen Flur herbeiführen, zählt vor allem die Ausrottung der Feldgehölze und Hecken, die früher auf den Aeckern häufig vorkamen und den Vögeln willkommene Nistplätze und Schutzwinkel boten. Schon vor zwanzig Jahren hat Dr. Dieck in der „Monatsschrift des Sächsisch-Thüringischen Vereins für Vogelkunde und Vogelschutz“ auf diesen Uebelstand hingewiesen und die Anlage von Vogelschutzgehölzen warm empfohlen. Neuerdings hat der „Leipziger Tierschutz-Verein“ eine Flugschrift unter dem Titel „Vogelschutz durch Anpflanzungen“ vonDr. Carl R. Hennicke herausgegeben, in welcher diese Ratschläge weiter ausgebaut werden. Zur Anlage solcher Gehölze werden Bäume und Büsche, sowie Schlingpflanzen empfohlen, die durch dichte Belaubung oder dichtrankenden und struppigen Wuchs den Vögeln Schutz gewähren, oder auch durch ihre Früchte den gefiederten Sängern Nahrung bieten. Eine lange Liste dieser Gewächse ist in der betreffenden Schrift zusammengestellt.

Vogelschutzgehölze können an verschiedenen Orten angelegt werden. Zunächst eignen sich dazu Parkanlagen bei Privatgärten; ferner sollte man auf Feldern sogenannte Remisen oder Feldgehölze pflanzen. Man kann dazu recht wohl Stellen wählen, die sonst als Acker- oder Wiesenland nicht zu verwerten sind. Bei richtiger Wahl der Pflanzen können die Gehölze im Winter auch dem darbenden Haarwild Nutzen bringen. Es ist ja bekannt, daß z. B. Hasen im Winter Zweige und Rinde verschiedener Büsche viel lieber fressen als Heu und Kohlblätter, die man ihnen mit denselben ausgelegt hat. In ähnlicher Weise lassen sich auch Uferböschungen und Bahndämme zu Zwecken des Vogelschutzes ausnutzen. Schließlich läßt sich auch der Vogelschutz in dieser Hinsicht mit den Arbeiten der Verschönerungsvereine verbinden. Baumgruppen mit Heckengebüsch verleihen der Landschaft einen besonderen Reiz, und wenn sie dem Publikum nicht zugängig gemacht werden, können sie wahre Asyle für die gefiederten Sänger, wirkliche Vogelhaine bilden. Vogelfreunde finden in der erwähnten Schrift, die von dem Schriftführer des „Leipziger Tierschutz-Vereins“ Max Rabe, Leipzig, Hospitalstraße 21, zu beziehen ist, die nötigen Anweisungen. Wenn diese befolgt werden, wird der Erfolg nicht ausbleiben. „Pflanzt nur, die Vögel werden sich schon einstellen!“ *