Visp
[344] Visp. (Mit Illustration S. 341) Im schweizerischen Kanton Wallis
liegt an der natürlichen Pforte zu den interessanten Thälern des Monte
Rosa die kleiner Ortschaft Visp. Gewaltige Gletscher bilden hier den
Hauptschmuck der Landschaft, und ihre zahlreichen zu Thal eilenden Abflüsse
vereinigen sich im Visperthale zu einem starken Bergstrome, der nach
kurzem ungestümen Laufe als Vispbach in die Rhone mündet. In der Nähe
von Visp zieht sich über den Rücken des Matterhorns des St. Theodule-Paß,
einer der mächtigsten Pässe in Europa, mit einer entzückenden Aussicht
auf schneebedeckte Felsenberge, wilde Eiskahrs und mächtige Gletscher.
Die Scheffel’sche Zeichnung, die uns Bisp vorführt, stammt aus dem
Jahre 1852. Seitdem hat sich die Physiognomie des Städtchens verändert,
denn dasselbe wurde im Sommer 1855 von einem Erdbeben heimgesucht,
welches einen großen Theil der Gebäude in Trümmer legte.*