Vier Tage und vier Nächte auf dem dritten Säcular-Feste in Marburg vom 27ten bis 30ten Juli 1827

Textdaten
Autor: Karl Friedrich Hermann Frömbling
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Titel: Vier Tage und vier Nächte auf dem dritten Säcular-Feste in Marburg vom 27ten bis 30ten Juli 1827
Untertitel: Schreiben eines alten Burschen an seinen ehemaligen Universitäts-Freund zum Aufbewahren für die Nachwelt. Keine Erdichtungen, sondern factische Wahrheiten.
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Entstehungsdatum: 1827
Erscheinungsdatum: 1828
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Quelle: Commons = Universitätsbibliothek Marburg (VIII C 1072c)
Kurzbeschreibung: Brief eines Teilnehmers des Festes zum 300-jährigen Bestehen der Universität Marburg an seinen ehemaligen Studienkollegen.
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Einleitung

Das Werk ist eine Monographie und wurde 1828 unter dem Pseudonym “Peregrinus” veröffentlicht. Auf 22 Seiten erzählt er vom Ablauf der Feier anlässlich des 300-jährigen Bestehen der Universität in Marburg 1827. Der Autor gibt an, dass der Druck des Buches ihn vor Probleme stellte, da in seinem Heimatland niemand das Buch verlegen wollte, da diese inhaltliche Bedenken hatten. Aus diesem Grund fand er erst im innerdeutschen Ausland einen Verleger und die Veröffentlichung verzögerte sich auf 1828.

Nach einem zweiseitigen Vorwort, in welchem der Autor seine Beweggründe für die Veröffentlichung des Buches sowie die bereits genannten Komplikationen nennt, folgt der Hauptteil, ein Brief an einen (eventuell fiktionalen) ehemaligen Kommilitonen, in dem er die Ereignisse detailliert schildert. Die handgeschriebenen, dem Werk beigefügten Ergänzungen wurden vom Autor an die Bibliothek der Universität Marburg gegeben, wobei hier das erste Mal der Name des Verfassers erwähnt wird, nämlich Frömbling.

Ausgaben

Dieser Beitrag in Wikisource ist allerdings nicht die erste Bearbeitung dieses Werks, jedoch die einzige mit Transkript zum Text und zu den Beiblättern. Bereits 1926 erschien der Text ohne Vorwort in den Ausgaben 9 und 10 der Zeitschrift "Hessenland".[1][2] Auch druckten Hans-Günther Bickert und Norbert Nail den Buchtext als Faksimile mit Anmerkungsapparat und ihrem Forschungsstand zum Autor in der Monographie "Liebenswertes Lahn-Athen".[3] Des Weiteren ist die Ausgabe von Frömbling neben der Universitätsbibliothek Marburg noch in der Hochschul- und Landesbibliothek Fulda[4] und der Universitätsbibliothek Würzburg[5] nachweisbar.

Der Autor

Als Autor gilt Karl Friedrich Hermann Frömbling. Dieser war gemäß seiner Angabe im Werk bei den Feierlichkeiten 57 Jahre alt, geboren wurde er am 15. Januar 1769. [6] Er erzählt des Weiteren, dass er in den 1780ern studiert habe. Allerdings fehlt sein Name in den Matrikeln der Universität, was Fragen aufwirft. Er bewarb sich 1802 auf die Stelle zum Forstschreiber im Oberforst Sooden [7], wurde 1804 Kanzlist in Wetter und 1814 dort Amtssekretär in der Polizeidirektion (Berufe, für die man nicht studiert haben musste). Im Kurhessischen Staats- und Adress-Kalender ist er bis 1847 zu finden.[8][9] Danach lässt sich nichts Weiteres über sein Leben finden, im Handbuch von 1850 wurden die Polizeidirektionen nicht weiter aufgeführt. Er verstirbt am 22.10.1856 in Kassel.[10] Im Hessischen Staatsarchiv Marburg wird er noch ein paar Mal während seiner Zeit in Wetter erwähnt.[11][12][13][14] Aber auch wenn er nicht studiert haben sollte, hätte er trotzdem auf dem Fest anwesend sein können oder Berichte dazu gesammelt haben können, um diese zu veröffentlichen, was seine Leistung nicht vermindert.

Seitenverzeichnis

[Einbanddeckel] Frömbling

Säcularfeier[15] zu Marburg 1827


VIII C 1072c

[Signatur der Universitätsbibliothek Marburg] VIII C 1072c


64667866

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[Titelblatt] Z
VIII C 1072c
Vier Tage und vier Nächte
auf dem
dritten Säcular-Feste
in
Marburg
vom 27ten bis 30ten Juli
1827.


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[Seite 1 / Titelseite]
Vier Tage und vier Nächte
auf dem
dritten Säcular-Feste
in
Marburg
vom 27ten bis 30ten Juli
1827.
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Schreiben eines alten Burschen
an seinen ehemaligen Universitäts-Freund
zum
Aufbewahren für die Nachwelt.
_________
Keine Erdichtungen, sondern factische Wahrheiten.


Von Frömbling.[16]


1828.

[Seite 2 / Stempel] Koenigl. Universitätsbibliothek Marburg

[Seite 3 / Vorwort]
Vorwort.
____

Daß dieses Product jovialischer Extase, erregt durch das Erleben und Mitfeiern des so höchstinteressanten Universitäts-Jubiläums, - beinahe ein Jahr nachher erst das Licht der Welt durch den Druck erblickt, hat seinen Grund darin, weil das erzeugte Kind im Vaterlande[17] wegen Bedenklichkeit keinen Geburtshelfer finden konnte, - und der Verfasser deshalb erst weit über die Landes-Gränze hinaus im fernen Auslande einen solchen suchen mußte, der sich freidenkend über jene Bedenklichkeit hinaussetzte, weil nichts Bedenkliches darin liegt, - und es durch seinen Preßbengel[18] zur Welt brachte. Nun mag sich das liebe schnurrige Kind verbreiten und bis zum künftigen Jubiläum erhalten. Es verkriecht sich ja wohl in eine Ecke auf der Bibliothek und wird nach 100 Jahren gefunden, wo sie dann doch lesen können,



[Seite 4 / Vorwort] wie es vor 100 Jahren hergegangen, - und wenn hin und wieder gefragt werden sollte, wer denn sein eigentlicher Vater sey, dann mag es denselben dadurch bezeichnen, den unterschriebenen Pseudo-Namen ins Deutsche zu übersetzen, mit einer kleinen Abänderung des 3ten und 5ten Buchstabens.[19] Die gleichzeitigen Brüder Studios[20] von ihm, und auch viele der Jubiläums-Burschen[21], werden ihn bald erkennen. Jeder Unbefangene wird übrigens das Kind fröhlicher Laune mit Schonung aufnehmen und mit Nachsicht beurtheilen. Dixi![22]


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[Seite 5 / 1.Tag]
Den 31ten Juli 1827.


Du bist wegen zu großer Entfernung meiner Einladung zu der mit Ablauf der vorigen Nacht beendigten 3ten Säcular-Feier von Marburgs Philippina nicht gefolgt. Deßwegen muß ich Dir, wie ich Dir auf diesen Fall versprochen, so sehr mir auch der in quali et quanto[23] verschluckte Göttertrank des Rheins die Finger noch in zitternder Bewegung hält (denn heute ist der erste Ruhetag und ich bin schon wieder in meinem Philisterio[24]) weil mir die Scenen noch alle frisch vor den Augen schweben, eine umständliche Beschreibung von diesem merkwürdigen Feste schicken.

     Von den Einzelnheiten mußt Du Dir dann das Ganze und Große in Deiner mir bekannten lebhaften Einbildung selbst zusammenstellen, weil’s durch Beschreibung unmöglich ist, - und um Dir das Bild als Wirklichkeit vor die Augen zu bringen, muß ich Manches in der kräftigen Burschen-Sprache, die uns Alten, angesteckt durch die Jungen, die 4 Tage und 4 Nächte hindurch wieder recht geläufig wurde, - ausdrücken.

     Das Zusammenströmen der Fremden hatte schon vom Anfange der vorigen Woche an begonnen, - aber am Freitage, dem Tage vor der Feier, war’s über alle Vorstellung, - und als ich um 7 Uhr Morgens ins Elisabether Thor[25] trat und vor unsere alte Kneipe, die Krone[26] (Ockershausen[27] seeligen Andenkens) kam, war die mit Kutschen und anderem Menschenfuhrgeschirr wie eine Wagenburg umgeben, und im Innern kein Nest mehr leer.

[Seite 6 / 1.Tag]      Beim Eintritt sah ich allen Gesichtern die erwartende Freude an. In der unteren Stube rechter Hand, Du kennst sie von unsern damaligen Commersen[28] her, trafen sich gleichzeitige alte Burschen, der eine in Süden, der andere in Norden philistrirend[29], - umhalseten sich mit innigster Rührung ob des Wiedersehens nach so langen Jahren, und zwar durch eine so merkwürdige Veranlassung, - redeten sich als noch wirkliche Burschen mit den alten Kraftnamen: Du alter Commers- Bruder[30], Du alter kreuzfideler Knoche, - wo kommst Du her u. s. w. an.

     Ich dachte, das wird gut werden, - und diese erste Scene sprach meiner Lebhaftigkeit in meinem 57ten Jahre so zu und electrisirte mich gleich so, daß ich aufsprang und mich ihnen auf der Stelle auch als alten Burschen zu erkennen gab.

     Es traten mehrere hinzu und gleich waren wir eines Sinnes und des festen Vorsatzes, unsern Philisterstand[31] die Tage hindurch zu ignoriren, den Philister ab- und den Burschen anzulegen, ganz Bursch zu seyn und uns nur als solche unter einander zu betrachten.

     Diese Idee hatte sich durch uns bald bei allen alten Kumpanen verbreitet und fand allgemeinen Beifall. Ohne Schmolles[32] gemacht zu haben, war schon in der ersten Nacht alles Ein Du!

     Da hörte man rufen: Du Bruder, lebst Du auch noch, - wie geht’s, wo kommst du her? u. s. w.

     Ich ging nun weiter. - Vor dem Gasthause zum blauen Löwen[33] unten am Steinwege standen eben so eine Menge Wagen und aus allen Fenstern sahen die Fremden, eben so rechts und links die Straße hinauf aus den Philisterhäusern[34].

     Da ging ein alter Bruder Pastor, dort ein Amtmann, in der Ferne noch ein Alter, jeder mit seinem jetzt hier ochsenden[35] Sohne am Arm, diesem zeigend und

[Seite 7 / 1.Tag] sagend: sieh’ da oben in der Stube unterm Dache habe ich vor 30-40 Jahren gekneipt[36], - in dem Hause haben wir einmal, von einem Commerse vom Eurich[37] knüll[38] zurückkommend, die Fenster eingeschmissen, - hier auf dieser Stelle rannte ich einem mir mit einem Zuber voll Wasser entgegenkommenden Besen an die Seite, daß ihm der Zuber auf dem Kopfe umkippte und das Wasser von oben bis unten überlief. Es war nicht recht, - ich empfing auch meinen Text, - aber tod wollten wir uns über diesen Witz lachen.

     In der noch immer so engen sogenannten Neustadt und Wettergasse, weil sie noch nicht breiter gebrannt ist, wie auf einigen anderen Stellen geschehen, wo es jetzt sehr schön geworden, war schon ein Getreibe durch die hinauf und hinabwogenden Menschen, daß man alle Augenblicke, zumal wenn Wagen oder Reiter kamen, zur Seite springen mußte.

     Jetzt kam ich auf die Ecke, wo es gerade aus abwärts nach des Eurichs, jetzt Jäcklins Hause, und rechts durch die ebenfalls noch enge Marktgasse nach dem Markte zu geht.

     Hier drängte es sich noch mehr, wie ich aber aus der Straße aufs Markt selbst trat, - Himmel, was ein buntes Gewoge! Der alte wieder hergestellte Ritter[39] war von der Menge der vor demselben sitzenden Burschen wie belagert, - aus den Fenstern sahen Fremde, - und der König von Preußen[40] in der Barfüßer Straße war gedrängt voll.

<Einfügemarkierung> (links am Rand)[41]

     Ich eilte zu meinem Jungen[42], noch Studirmachers-Lehrbursche[43], um mich bei ihm umzukleiden und bei ihm zu kneipen.

     Bei dieser Gelegenheit muß ich Dir kurz erzählen, weil ich mich auch dieses termini technici[44] mehrmals bedienen werde, woher jene und die daraus folgende

[Seite 8 / 1.Tag] Benennung “Studirmachergeselle” entstanden und in Bank gekommen ist.

     Ein Alter von uns erfährt vor ungefähr 1½ Jahren durch die in seinem Orte leer angekommenen Kutschen, daß sich Studios[45] auswärts paucken[46] wollten, - geht vor die Kneipe, vor welcher die leeren Wagen stehen, trift einen darin sitzenden Schnurren[47] an, der ihm den Zweck seines Daseyns erzählt, - worauf jener, der Alte, einen offenen Warnungszeddel schreibt, mit der Anrede: “Ihr Studirmachergesellen, nehmt Euch in Acht, u. s. w.”, und weil er nicht weiß wo der Kampfplatz[48] ist, giebt er den Zeddel einem Rindvieh von Kerl, mit dem Auftrage, sich oben vor das Thor zu stellen und den Zeddel dem ersten ankommenden Studenten zu geben. Zum Unglück kommt ein anderer Schnurre des Weges, den jenes menschliche Rindvieh für einen Studirmachergesellen hält, und ihm den Zeddel aushändigt. Was weiter aus dieser schnurrigen Schnurre[49] erfolgte, erspare ich mir bis auf ein andermal, - um wieder zur Hauptsache überzugehen. Aber durch diesen Witz ist jene Benennung aufgekommen und zufällig adäquat.

     Nachdem ich mich einquartiert und umgekleidet hatte, durchstrich ich alle Straßen und sprach in allen Wirthshäusern vor, - und überall traf ich’s in Bewegung durch schon Angekommene und noch Ankommende.

     Gegen Abend ging’s nach Pfeiffers öffentlichem Garten[50] am Kämpfrasen[51], der zu unserer Zeit in der Größe, wie überhaupt damals ein großer öffentlicher Garten, noch nicht existirte.

     Hier war der Centralpunkt von den meisten bereits angekommenen alten Burschen und anderen Fremden. Alles herzte, küßte und drückte sich. Das Bosquet[52] war erleuchtet, und was nicht umher wogte, das gruppirte sich in den verschiedenen Abtheilungen der Accazien-Bogen, -

[Seite 9 / 1.Tag] und da giengs denn wie eine Ouverture[53] bei einer großen Oper mit Sang, Klang und Trank flott darauf los, so daß schon in dieser ersten Nacht mancher alte Bursch stark in die Kanone kam. Das war ganz natürliche Folge des allgemeinen Jubels und Frohsinns über das beginnende Fest.

     Hättest mal die bunten Gruppen der alten mit den Jungen, Pastöre, Candidaten[54], Advokaten, Justiz- und Verwaltungs-Beamten, Lehrer, Doctores, Professores u. d. gl. sehen sollen, - und wie einer dem andern aufs Collet[55] soff! Wenn dort ein Pastor rief: Du, Bruder Kreisrath, Eins vor! Dieser antwortete: sitzt, zwei nach! und jener hatte den Comment[56] nicht, und dann ein Verschiß[57] gemacht losbrach! O, es waren originelle Scenen, die nur alle hundert Jahre einmal so entstehen können.

     Dort in einer Acazien-Arcade saßen an einer langen Tafel in 2 Reihen Alte und Junge durcheinander und hielten einen förmlichen Commers, - gegen über in einer Hütte saß eine Gruppe Alter, welche die älteren Commers-Lieder ertönen ließen. Dieser trat ich bei und nun wurde es erst laut, und das finale war, daß alle Bouteillen[58] und Gläser ein Opfer der ausgelassensten Freude wurden.

     Viele junge Studirmachergesellen standen vor dem Eingange der Hütte, und sahen unserem Toben mit Staunen zu, wohl bei sich denkend, wir giengen ihnen mit diesem Auftritt für die folgenden Tage mit einem guten Beispiele voran, brachen in ein Vivat[59] gegen uns los, welches wir erwiederten.

     Es war Nachts 2 Uhr vorbei und man wankte nach Haus um doch ein Paar Stunden auszuruhen und neue Kräfte zum folgenden Tage zu sammeln, und hiermit das erste Tagewerk vollbracht.

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[Seite 10 / 2.Tag]      Am folgenden Morgen mit Tages Anbruch hörte man schon einen Gesang nach der Melodie des bekannten englischen Volksliedes[60] auf dem Markte absingen, - es war ergreifend! - und gleich darauf zog die Regiments-Musik in der Stadt umher, begleitet von einem Trupp junger Studirmachergesellen, und machte alle Menschen wach und munter.

     Das Gerassel der mit Fremden ankommenden Wagen hatte die ganze Nacht hindurch gedauert. Auch von Marburgs filia[61], dem benachbarten Gießen, waren sehr viele Burschen schon gestern eingezogen und heute frühe kam noch eine größere Zahl zu Wagen, zu Pferde und zu Fuß! Ich freuete mich über das Anströmen dieser auswärtigen Burschen, die an dem Feste der Mutter Marburg Theil nehmen wollten, und dachte, je mehr, je lieber und besser, und wenn ihrer auch Tausend zusammenkommen, desto schöner wirds.

     Daß das Treiben der Menschen auf den Straßen nun immer zunahm und stärker wurde, wie gestern, kannst Du Dir leicht denken. Gegen 9 Uhr zog alles nach der Deutschhaus Kirche[62] hinunter, als der Sammelplatz, von wo der große Zug angehen sollte.

     Ja, diese Menschenmasse, die sich da herum und den ganzen Steinweg hinauf zusammendrängte, ist nicht zu beschreiben, sondern sich blos vorzustellen, wenn ich Dir sage, es stand Kopf an Kopf.

     Die Burschen zum Zuge ordneten sich wirklich in der schönsten Ordnung nach ihren Landsmannschaften[63]. Sie hatten unter einander gelooset, Viele von uns Alten schlossen uns mit ihrer Bewilligung ihrem Zuge an.

     Wo konnten wir auch passender gehen, wir waren ja Burschen!!

     Nachdem sich nun alle Behörden in der Elisabether Kirche versammelt und nach der vorgeschriebenen Ordnung, zuerst das Forstpersonal, dann das des Obergerichts,

[Seite 11 / 2.Tag] der Regierung, der Finanzkammer, die Geistlichen, dann die vier Facultäten der Universität, mit den Pedellen[64] voran, - die weltlichen Behörden in geschmack- und prachtvollen Uniformen, - rangirt hatten, setzte sich der feierliche Zug, leider ohne Musik und Glockengeläute, wahrscheinlich vergessen, in langsamen Marsch vorwärts den Steinweg hinauf. Die Menschen-Menge machte uns ein dichtes Spalier.

     Aber der Anblick der, in allen Fenstern und Bodenlöchern bis unter die Dächer als Zuschauer liegenden Menschen, war über alle Beschreibung schön.

     Endlich gelangte die Spitze des Zuges bis vor den Eingang zum großen Auditorium. Wir mußten Halt machen und uns in ein Spalier stellen, durch welches dann die uns gefolgten Behörden, der Prorector und Vicekanzler[65], den Landesfürstlichen Deputirten[66] in der Person des hochrechtlichen und hochverdienten Oberappellationsgerichts-Präsidenten von Sorbeck[67] zwischen sich, nach dem Auditorium zu zogen. Wir folgten als Schluß nach und im Innern empfing uns große Musik.

     Es war zum Ersticken voll, deswegen gingen unserer viele heraus.

     Auf den Straßen hatte sich zwar vieles Volk in die Wirths- und andere Häuser verloren, aber das Getreibe war doch noch immer sehr stark.

     Nach beendigter Feierlichkeit im Auditorium giengen die Behörden, nebst den Marschällen[69] von den Burschen, im Zuge aufs Rathhaus zu einem großen Mittagsmahl in dem obersten, seit dem vorigen Jubiläum zum erstenmal wieder neu und geschmackvoll decorirten Saal. Der da oben vorgefallenen Scenen bin ich nicht kundig geworden, weil ich kein Eingeweiheter war. Daß deren sich aber droben doch ereignet haben, sahen wir, vor dem Ritter sitzend, nachher am Abmarsch Einiger! Konnte auch nicht fehlen, so gut wie bei uns.

[Seite 12 / 2.Tag]      Während diese Herrn sichs da oben gut schmecken ließen, verliefen wir Alten und Jungen, die wir nicht bei hiesigen Freunden engagirt[70] waren, uns in die verschiedenen Wirthshäuser an die tables d’hôte.[71]

     Daß wir es uns hier auch an nichts fehlen und manches Vivat erschallen ließen, daß der Zirkel jeder Tafel durch einen allgemeinen Schmolles in eine Brüderschaft zusammenfloß, daß hier noch manche Scene durch Erinnerung an die alten Zeiten vorfielen, kannst Du Dir leicht denken. Dort riefs: da ist ja auch der alte Pump[72], - hier wurde gefragt: hast Du auch das Quentchen[73] gesprochen? weißt Du noch, wie er jedesmal in den Ferien in einem Futter per pem[74] nach Cassel lief. Dort fragte wieder einer seinen Nachbar: erinnerst Du Dich noch des göttlichen Rindviehes! er ist hinüber! und dergleichen drollige Fragen und Anreden mehr.

     Nach aufgehobener Mittagstafel trieb man sich in vielen großen Trupps in der Stadt umher. Wer da nicht in das große in der lutherischen Kirche aufgeführte und so vortrefflich executirte[75] Concert gieng, der gieng, wie gestern Abend, wieder nach Pfeiffers Garten. Das Ganze war ein Dacapo[76] von gestern, nur durch sein Finale etwas stärker ausgeführt.

     Gegen 9 Uhr versammelten sich die jungen Burschen zum Fackelzuge außerhalb dem Grünen Thore, und zogen dann mit Musik durch die Untergasse, bei der Reitbahn[77] herauf, durch die Barfüßer Straße, über das Markt hin, durch die Wettergasse bis auf die Mitte des Steinweges, und nachdem sie da ihrem in dem Hille’schen Hause wohnenden Prorector, Dr. und Professor Busch, der aller Burschen Liebe für sich hat, ein 3 maliges Lebehoch aus innigstem Herzen gebracht, gieng der Zug wieder zurück auf’s Markt zum Verbrennen der Fackeln, wobei es denn eben so feierlich hergieng, wie zu unserer Zeit, nur das diesmal statt

[Seite 13 / 2.Tag] des alten Gaudeamus igitur, etc.[78] - aus welchem der 2te Vers: ubi sunt, qui ante nos etc.[79] hier sehr gepaßt hätte, - ein von einem gewissen Studio Wolf[80] aus dem Fuldaischen gedichteter und so göttlich gelungener Rundgesang nach der jetzigen Lieblings-Melodie “Hoch vom Olymp etc.” abgesungen wurde. Die Philister hatten dem Feste und den Burschen zu Ehren ihre Häuser illuminirt[81].

     Nach Beendigung des Fackelbrandes zog alles nach dem Kämpfrasen, wo die Burschen von Seiten der Universität mit Speisen und Wein vollauf regalirt[82] wurden.

     Es war ein schöner Anblick, während die Bursche an ihren, mit Lampen-Pyramiden beleuchteten Tischen aßen, tranken und sangen, - die anderen Menschen in den breiten Zwischenräumen lustwandeln zu sehen und mit in deren Gesänge einstimmen zu hören. Wurde nur irgend ein Bekannter von ihnen bemerkt, gleich wurde er herangezogen und mußte nolens volens[83] mittrinken, so daß am Ende viele von uns Alten und auch mehrere ihrer eigenen Lehrer unter ihnen saßen. Daß sich dadurch originelle Scenen entspannen, ist leicht zu begreifen. An einigen Tischen gabs kleine Commerse und wir Alten commersirten mit, - leere Bouteillen und Gläser, wenn sie nicht von den Aufwärtern schnell weggenommen wurden, giengen als ärgerlicher Gegenstand in ihr Nichts über.

     Nicht Ein Exceß, der das Ganze gestört hätte, fiel vor.

     Es war nun schon Nachmitternacht, und was nicht nach der Stadt strömte, das zog hinüber nach Pfeiffers Garten, wo es gedrängt voll war.

     Nach einer Verabredung von gestern Abend wollten wir Alten unter uns einen förmlichen Commers halten, es war aber noch nicht bestimmt, wann und wo.

[Seite 14 / 2.Tag]      Ich höre auf einmal oben auf dem Saale ein fürchterliches Getöse und erfahre, daß sich die Alten zusammengerottet hätten und an 2 Tafeln auf dem Saale flott darauf los commersirten.

     Aergerlich, nicht Theil daran genommen zu haben, gehe ich hinauf, und eben beim Eintritt – Himmel! welch ein Anblick! - endete der Commers und alle Bouteillen und Gläser nahmen ein schreckliches Ende.

     Der Bruder Präses[84] an der einen Tafel, der letzte Mann auf dem Platze, den Schläger[85] noch immer vor sich auf dem Tische, wollte sich ob dieser Zerstörung tod lachen, blieb steif sitzen, als sich die übrigen Commers-Brüder verloren, und ich zog auch ab.

     Ein mitcommersirt gehabter alter Bursch hatte folgendes Abentheuer. Er war von seinen Kumpans abgekommen, geht aus dem Garten hinaus, um links ab nach der Stadt zu gehen. In seinem Zustande war aber links rechts, und rechts links geworden, zieht sich daher rechts, kommt auf die über den Kämpfrasen ziehende Chaussée, geht auf derselben rechts fort bis vor Gisselberg[86]. Hier ist noch Licht in einem Hause, er klopft an und fragt: wo komme ich denn nach dem deutschen Hause? (er kneipte nämlich daselbst) - erhält aus dem Fenster zur Antwort: da müssen Sie erst nach Marburg und dann durch die ganze Stadt bis jenseits! - Jetzt wird er seines Irrgangs gewahr, - und wankt nun auf der Chaussée zurück und kommt gegen Morgen im Deutschen Hause an!

     Ich hatte einen alten Bruder Pastor von weit her am Arm, der mich bat, ihn nach Haus zu bringen, er wisse aber seine Kneipe nicht, nur die Straße. Ich zog mit ihm ab.

     Es war wieder 2 Uhr Nachmitternacht, ich schob mich nach Haus auf meine Kneipe[87], legt mich wüste aufs Ohr und somit das 2te Tagewerk vorüber.

[Seite 15 / 2.Tag & 3.Tag]      Daß viele Hunderte noch da blieben und bis an den hellen Tag jubelten, daß in allen Wirthskneipen noch alles in lebendiger Bewegung war und blieb, - war Sache für sich.

_________

     Den folgenden Sonntag Morgen war in der Deutschhaus- und Lutherischen Kirche[88] um 7 Uhr Gottesdienst. Nach Beendigung desselben fing man, um sich zu restauriren[89] in den Wein- und Conditorhäusern wieder damit an, womit man in der vergangenen Nacht aufgehört hatte, - nach dem bekannten: vom vorigen Rausche zufrieden, schon auf den zukünftigen bedacht! etc.

     Darauf versammelte man sich wieder, wie gestern, gegen 9 Uhr in und vor der Elisabether Kirche zum 2ten feierlichen Zuge nach der Universitäts-Kirche, der heute mit Glockengeläute begleitet wurde.

     Des zuschauenden Volkes war noch einmal so viel wie gestern. Bei keinem anderen feierlichen Ereignisse wird je wieder bis zum künftigen Jubiläum eine solche Menschen-Menge in dem alten, geschichtlich merkwürdigen Marburg zusammen kommen.

     Nach beendigter Kirchen-Feier, die durch ein kräftiges Singchor mit Instrumental-Musik, unter Leitung des musikalisch-enthusiastischen Cantors Beck[90], erhöhet wurde, giengs wieder ins große Auditorium, wo, nach gehaltenen Reden, mehrere Promotionen vorfielen, und damit die Vormittags-Feierlichkeit geschlossen.[91]

     War’s gestern ein Menschengetreibe auf den Straßen, so war’s heute ein beinahe undurchdringliches Gedränge, denn die Plebejer[92], jetzt Kaffern[93] genannt, aus der ganzen Umgegend hatten sich, weil’s Sonntag war, zur Stadt gezogen, - und an Fremden waren die ganze vorige Nacht hindurch und den ganzen Vormittag noch sehr viele angekommen, so daß in den 4 ersten Gasthäusern alle tables d’hôte dicht besetzt, und

[Seite 16 / 3.Tag] alle übrigen Wein-, Bier- und Schnapshäuser gepfropft voll waren.

     Ohnerachtet der Tages Hitze brach dennoch gleich nach der Mittagstafel im blauen Löwen ein Commers los, - so hatte die Freude des Festes Alt und Jung exaltirt[94]!

     Nachmittags giengs theilweise wieder nach Pfeiffers Garten. Die Ruinen von der vorigen Nacht waren ziemlich weggeschafft, - in den Anlagen des Gartens sah man aber die Folgen von dem 2 Tage und 2 Nächte hindurch Statt gehabten Gedränge. Der Eigenthümer des Gartens wußte sich per indirectum zu entschädigen.[95]

     Gegen 8 bis 9 Uhr Abends zogs nun wieder nach der Stadt zurück. Wer an dem auf dem Rathhause von der Stadt den Burschen veranstalteten großen Ball, mit Wein und kalter Küchen-Bewirthung, Theil nehmen wollte, schickte sich dazu an.

     Ja, man ist auf manchem großen Balle und auf mancher großen Maskerade in Residenzen und an Bädern, bei Fürstlichen und anderen großen Feierlichkeiten gewesen, - aber von diesem Universitäts-Jubiläumsballe eine solche vollständige Beschreibung zu machen, um sich die Wirklichkeit daraus vorzustellen, ist unmöglich. Der Grund liegt freilich in den besonderen Umständen, die nur alle Hundert Jahre Einmal so zusammentreffen.

     Das der Ewigkeit trotzende alte Rathhaus mit seiner Windeltreppe[96] und dem Uhrkückelhahn[97], rechts an der Ecke die Schnurrenwache, woraus wir sie oft pereirten[98], - kennst Du. In dem unteren Saale las zu unserer Zeit Baldinger[99] seine publica.[100] Erinnere Dich der damaligen Trödel! Wie seine 3 bis 4 Besen[101] jedesmal mit Körben voll Bücher hinter ihm herzogen!

     Im Hintergrunde des Vorsaals waren 10 Ohm-[102]Fässer,

[Seite 17 / 3.Tag] gleich einer Batterie Bomben-Mörser[103], mit sehr gutem Rheinwein aufgepflanzt. Vor denselben eine gehörige Befriedigung gegen einen etwaigen Ueberfall. - Ich dachte, wenn die losbrechen, was wirds Stücke setzen! Zwölf Küfer[104] zapften nun unaufhörlich aus diesen Weinmörsern in Bouteillen und reichten diese den immer ausstreckenden Händen dar. Diese trugen solche dann theils in den daran stoßenden, ringsum mit Tischen und Bänken besetzten Saal, theils wurden sie auch in dem Vorsaale stando[105] aus freier Hand gleich geleert. Und in dem Saale, o Götter! wie saßen und trieben sich da die Gruppen bunt durcheinander, - Prorector und andere Professoren, Militair und auch vornehme Philister, alte und junge Studirmachergesellen, - alles war eine Harmonie, - und einer trank dem anderen mit der größten Herzlichkeit zu!

     Nur der Wein kann, bei allen aufgelösten Verhältnissen, solche Auftritte hervorbringen, die nicht in vergessende Excesse übergehen, - denn ein gewissen geheimer Respect bleibt auch im exaltirtesten[106] Zustande immer im Hintergrunde.

     Auch seine Bouteillen-Weine, Champagner, Burgunder, Johannisberger u. d. gl. wurden ausgetheilt.

     Gott Bachus[107] regierte im eigentlichsten Sinne und ich dachte ihn mir frohlächelnd auf den Ohm-Fässern sitzend! Leere Bouteillen und Gläser wurden ihm zum Opfer gebracht, - und daß es also in den beiden Zimmern überlustig hergieng war natürliche Folge der Wirkung sowohl des Göttertranks in reichlicher Menge und Güte, als der allgemeinen Freude.

     Diese letztere allein kann schon den für Freude empfänglichen Menschen in einen halben Rausch versetzen, - und: "wer niemals einen Rausch gehabt, der ist kein braver Mann!"

[Seite 18 / 3.Tag]      Der Zecher in den beiden unteren Sälen mochten 5 bis 600 seyn.

     Eine in dem Trinksaale vorgefallene Scene wird mir lange vor den Augen schweben.

     Die jetzigen Studio haben bei ihren Commersgelagen eine neue Dynastie erfunden, die zu unserer Zeit noch nicht existirte. Einer von ihnen wird zum Fürsten von Thoren gestempelt,[108] - ein Stuhl auf den Tisch gestellt, Sr. Durchlaucht, - gewöhnlich schon schwerfällig, - steigen hinauf, setzen sich auf den Stuhl, - zu seinen beiden Seiten stellen sich ein halb Dutzend Trabanten[109] mit Lichtern in den Händen und saufen nun dem Fürsten von Thoren so lange zu, bis entweder er selbst oder die Trabanten unterliegen. Etwas Aehnliches wie die Jenaer Doctores cerevisiae[110], - die aber auf den Wein-Universitäten nicht anschlagen wollten.

     An einer der Tafeln traf nun einen alten Burschen, der schon halb in der Kanone[111] war, das Loos, den Fürsten von Thoren zu figuren, - er stieg hinauf, setzte sich, und indem sich die anderen eben neben ihn postirten und die Krönung losgehen sollte, - brach der ganze Tisch zusammen, Sr. Durchlaucht mit ihren Trabanten stürzten herunter und alle Gläser und Bouteillen in tausend Stücke. Der Salto mortale[112] lief jedoch glücklich ab und der ganze Saal brach in ein lautes Lachen aus.

     Jetzt gieng ich hinauf in den Tanzsaal. Unten war’s gedrängt voll, - hier aber zum Ersticken. Kopf an Kopf und die Tanzenden hatte nur kleine Räume. Gewiß an die 600 Köpfe, - jedoch, das Gedränge abgerechnet, alles in der größten Decenz[113]. Die Damen waren eine wahre Blumenlese von Schönheit aus allen Gegenden, die auch nur alle Hundert Jahre so zusammen kommen wird. Eine übertraf die andere an Schönheit und geschmackvoller Kleidung. Die Wahl

[Seite 19 / 3.Tag & 4.Tag] wäre einem schwer geworden. Den Takt der übrigens sehr stark besetzten Tanzmusik vernahm man vor dem Gesumse[114] der Menge nicht, und wurde von denen in der Ferne Tanzenden bisweilen nur durch einen Trompetenstoß bemerkt.

     Zur Erquickung wurden Bischoff[115], kalter Punsch, Limonade und Conditor-Backwerk umher gereicht.

     Das Ganze dauerte natürlich die ganze Nacht hindurch, - gegen 2 1/2 Uhr Nachmitternacht verlor ich mich aber.

Ende des 3ten Tagewerks.
_________

     Den folgenden Montag Morgen, am 4ten Tage, rüsteten sich zwar schon viele zur Wiederabreise und mehrere zogen auch ab, - aber durch die sich in den Wein- und Conditor-Häusern versammelnden Frühstücksgelage und durch die Bekanntwerdung, daß auf den Nachmittag und Abend große Parthie[116] mit Beleuchtung, Musik und Tanz auf dem zu einem englischen Park umgeschaffenen Dammelsberge[117], - Du kennst ihn, zu unserer Zeit noch ein wüster Wald, jetzt die schönste große Anlage, - veranstaltet werde, änderten sehr viele ihren Vorsatz, blieben hängen, - und nach dem Mittagsessen zogs von allen Enden und Ecken der Stadt nach dem Dammelsberge zu.

     Die Familien aus der Stadt hatten kalte Küche hinaufschleppen lassen und pflanzten sich an 2 ungeheuer lange Tafeln außerhalb des Waldes am Felde, des ebenen Bodens wegen daselbst aufgeschlagen.

     Die alten und jungen Burschen drückten sich zwischen die Familien und wurden mit Freuden von diesen zur Theilnahme aufgenommen. Schön war der Anblick, wenn man vor dem einen Ende dieser langen Tafeln stand und sah auf denselben zwischen den beiden

[Seite 20 / 4.Tag] bunten Reihen der Länge nach hindurch, wie da alles in thätiger Bewegung war.

     Aber gegen Abend stiegs in der Ferne schwarz am Horizonte auf. Gott Äol[118] fieng an zu blasen, und Jupiter Pluvius[119] zu blitzen, gleichsam, als wenn beide sich verabredet hätten, nachdem sie die 4 Tage hindurch das Fest mit der schönsten Witterung begünstiget gehabt, jetzt dem Schwärmen ein Ende zu machen und Feierabend zu gebieten.

     Der Windgott wehete daher zuerst vom Felde herauf als Avantgarde[120] eine solche Staubwolke auf die eine Tafel los, daß die daran Sitzenden ganz in eine Staubwolke eingehüllt und die auf der Tafel stehenden delicaten Braten und Kuchen mit Sandstaub incrustirt[121] wurden. Jetzt rückte Schalk Jupiter mit seinem schweren Geschütz näher, schleuderte einige Blitze mit Donnergetöse und lies einige Regentropfen fallen. Aber nun entwickelte sich das Ganze in einen wahren Ameisenhaufen, - die Braten und Kuchen wurden zusammengerafft, - alles lief durch einander und eilte nach der Stadt zu, wie der Troß von einer geschlagenen Armee.

     Die beiden Schalksgötter hatten es aber doch im Ernst nicht so gemeint, denn sie zogen sich nach vollendetem Schalksstreich wieder zurück, der Himmel wurde wieder heiter, aber das Gros der Gesellschaft und mit ihm die Damen, war doch auseinander gesprengt.

     Ein großer Theil alter und junger Burschen waren jedoch trotzdem sitzen geblieben und hatten sich durch jenen Ueberfall nicht verjagen lassen, zechten und jubelten fort bis mitten in die Nacht hinein, zogen dann in einem Trupp nach der Stadt zurück und brachten als finale ihrem Prorector noch ein Vivat.

     Die Kaufleute und andere Bürger hatten auf dem

[Seite 21 / 4.Tag & Nachwort] Rathhause einen solennen[122] Ball unter sich veranstaltet und dazu auch einige Burschen besonders eingeladen.

     Hiermit war nun das 4te Tagewerk und mit ihm das eigentliche Jubelfest beendigt.

     Trauernd über die nun beginnende Trennung, drückte man sich noch einmal die Hände, - legte den Burschen ab und zog den Philister mit seinem Joche[123] wieder an, - gab sich den Abschiedskuß mit viel bedeutender Empfindung ob der Zukunft, - und im Augenblick des Scheidens hieß es:

Brüder, zum künftigen Jubiläum sehen wir von oben herab, wie die von dem vorigen zum heutigen! Dort kommen wir dann wieder zusammen! Lebt wohl!!
_________

     Noch einige Specalia,[124], die sich im Context nicht so anbringen ließen, will ich Dir noch nachträglich auftischen, weil sie als Bemerkungen mit zum Ganzen gehören.

     Daß während des ganzen Festes kein eigentlicher Hauptexceß, woraus böse Folgen hätten entstehen können, kein Unglück und dergleichen gefährliches Ereigniß vorgefallen, - daß das Fest und die allgemeine Freude durch nichts gestört worden, - ist der klugen Maßregel der Behörden, sich um das Treiben und Toben der alten und jungen Burschen gar nicht zu bekümmern, zu verdanken, - gereicht aber auch jenen selbst zur größten Ehre! Vor 100 Jahren soll es, wie die Nachrichten sagen, viel wüster hergegangen seyn. Das lag aber in dem Jahrhundert selbst. Schade, daß die Nachrichten von den damaligen Ereignissen des Jubiläums so unvollständig sind. Möge doch jetzt einer sich das Verdienst machen, und sammele deren zum Archiv für unsere Nachkommen!

[Seite 22 / Nachwort]      Nach den 4 Verzeichnissen über die Fremden darfst du deren Zahl nicht bestimmen. Es sind deren gewiß noch die Hälfte mehr da gewesen, die aber nicht gemeldet worden. Mich selbst z. B. wirst Du darin nicht finden, und doch war ich gewiß da. Ich schätze die Zahl der Fremden auf circa 2500 und die der Studios auf 500. Vor hundert Jahren waren der Letzteren 800 zusammen, versteht sich mit den hiesigen.

     Die beiden ältesten Burschen waren aus den sechsziger Jahren, der Kurhessische Justiz-Beamte, Rath Theiß[125], aus Wetter[126], und der Landgräfliche Geheime-Rath Haupt von Homburg[127] vor der Höhe, - ersterer 1766 immatriculirt, 79 Jahre alt, und jetzt der älteste Staatsdiener, und erhielt auf dem Jubiläum die Doctor-Würde, - letzterer 1767 immatriculirt.

     Aus den folgenden beiden Jahrzehnten waren nicht so viele da, wie man wohl hätte erwarten sollen. Nimm Dein Stammbuch[128] und den jetzigen Adreß-Kalender, wie viele findest Du noch aus unserer Zeit, den 80er Jahren?!

     Aber weiter herab aus den 90er Jahren und aus denen von 1800 bis 1812 und noch weiter herab waren sehr viele da. Aus dem Lehrstande die meisten, natürlich, weil deren die meisten sind.

     Unter den herausgekommenen Gedichten zeichnen sich, nach dem Urtheil competenter Richter, die Ode und der Rundgesang bei dem Fackelzuge von dem Studenten Wolf aus dem Fuldaischen vor allen andern aus. Ich schicke Dir alles.

     Schließlich muß ich noch rührend erwähnen, daß am letzten Tage an einer table d’hôte ein junger Studio Marburgs Bürgern einen Toast ausbrachte, - und hiermit Punctum[129]!

     Es grüßt Dich Dein alter treuer
Peregrinus
.

[gefaltetes Beiblatt (vorne)] <eingefügtes, gefaltetes Beiblatt; Text auf den nächsten beiden Seiten>

[Beiblatt Seite 1] <Einfügemarkierung>[130] Hier gehört folgender Satz hin der vom Setzer[131] übersehen worden und der Abdruck ohne Mittheilung eines Correcturbogen geschah.

Als ich aus der engen Gasse auf den Markt trat und rechts gegenüber das Haus erblickte, wo einst Baldinger wohnte, - gleich fiel mir Baldingersche Esel ein. Du erinnerst Dich gewiß noch des Auflaufs, als im Sommer Semester 1791. an einem Wochenmarktage Mittags Baldinger aus seinem Fenster im ersten Stock unten vor seinem Hause einen angebundenen Esel stehen sieht, - diesen die Treppe hinauf in sein Zimmer bringen und mit den Vorderfüssen ins Fenster heben ließ, - dann seinen Arm um den Hals des Esels legte und beide aus dem Fenster hinab auf die gaffende (unleserlich gestrichen) Menge sahen, wodurch dann ein furchtbares Gelächter entstand.

     Dazu fiel mir der Schnurrenfang im Sack in der Windeltreppe auf dem lutherischen Kirchhofe ein, wo vor unserer damaligen Zeit die Burschen das Gitter über der Windeltreppe heraus gebrochen und einen grossen Sack hinein gespannt die Schnurren vor ihrer Wachtstube am Markt durch "pereat" Rufen heraus gefordert, dann den Weg nach dem lutherischen Kirchhofe hinauf gelaufen, - die Schnurren hinter ihnen her, - biegen links nach dem Eingange zur Windeltreppe, springend über die Oeffnung, worin ihr Sack gespannt hieng, einige Tritte hinunter bis unter den hängenden Sack, die verfolgenden Schnurren im Bewußtseyn des festen eisernen Gitters über der Öffnung, laufen dreist nach, die Vordersten 2 oder

[Beiblatt Seite 2] 2 oder 3 stürzen in den Sack, - durch das Geschrei dieser bleiben die anderen zurück, und die in der Windeltreppe unter dem Sack stehenden Studenten, mit Stöcken versehen, die im Sacke steckenden Schnurren von aussen derbe durchgeprügelt, sich dann verlaufen haben ehe von unten die anderen Schnurren zur Hülfe kamen. -

Koenigl. Universitätsbibliothek Marburg

Geh(ört) zu (Frömbling), Vier Tage und Nächte auf dem dritten Sekularfeste in Marburg am 27.-30. Juli 1827 – 1828 8 Seite 7. (Autograph des Verf[assers])[132]

[gefaltetes Beiblatt (hinten)] <eingefügtes, gefaltetes Beiblatt; Text auf den vorherigen 2 Seiten>

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[Signatur des Autors] Zum Aufbewahren in der Marburger Universitätsbibliothek bis zum nächstkünfftigen Jubiläum 1927 verehrts der noch lebende Verfasser Wetter im July 1854.
Frömbling

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[Buchrücken] <Buchrücken>




  1. Losch-Berlin: Von der Dreihundertjahrfeier der Universität Marburg (27.-31.Juli 1827), in: Hessenland Band 38 (Heft 9), S. 190-193.[[1]]
  2. Losch-Berlin: Von der Dreihundertjahrfeier der Universität Marburg (27.-31.Juli 1827), in: Hessenland Band 38 (Heft 10), S. 212–215.[[2]]
  3. Bickert, Hans-Günther/Nail, Norbert: Liebenswertes Lahn-Athen. Das 300jährige Jubelfest der Philipps-Universität; die erste Ehrenpromotion einer Frau; ein Blick in Marburger Stammbücher, Marburg 1992, S.12-75.
  4. Signatur: 100 Schw Stift Kd 40[[3]]
  5. Signatur: 880/DA 38903 F926
  6. Losch-Berlin: Heft 10, S. 215.
  7. HStAM, 5 in 14535[[4]]
  8. Unibib Kassel - Königlich Preussischer Staatsdienst-Kalender für den Regierungsbezirk Cassel[[5]]
  9. Unibib München - Kurfürstlich Hessisches Hof- und Staatshandbuch[[6]]
  10. Losch-Berlin: Heft 10, S. 215.
  11. HStAM Bestand 19 b Nr. 525[[7]]
  12. HStAM Bestand 180 Marburg Nr. 264[[8]]
  13. HStAM Bestand 5 Nr. 14535[[9]]
  14. HStAM Bestand 40 a Rubr. 04 Nr. 115335[[10]]
  15. Hundertjahrfeier
  16. handschriftlicher Nachtrag, vermutlich vom Autor oder Bibliothekar bei der Aufnahme in die Universitätsbibliothek
  17. das Kurfürstentum Hessen-Kassel, die Heimat des Autors und der Universität
  18. die Hebelstange, mit der die Spindel der Druckerpresse angezogen wird (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.15.)
  19. Der Autor nennt das Pseudonym Peregrinus, lateinisch für Fremder, hier Fremdling. Ändert man den 3.Buchstaben zu ö und den 5. zu b, ergibt dies Frömbling.(Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.60.)
  20. Mitstudenten (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.17.)
  21. Studenten während des Jubiläums (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.17.)
  22. Lateinisch für: Das wär's! (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.17.)
  23. in Güte und Menge
  24. bürgliches Leben (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.19.)
  25. befand sich bis 1830 zwischen der Elisabethstraße und dem Ketzerbach [[11]]
  26. Gasthaus, welches sich am Ketzerbach 1 befand (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.19.)
  27. ehemaliger Besitzer der Krone, mindestens von 1785 bis 1810 (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.19.)
  28. studentisches Trinkgelage (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.21.)
  29. ein bürgerliches Leben führen (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.21.)
  30. Trinkgeselle (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.21.), neudeutsch Saufkumpane
  31. Bürgerstand (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.21.)
  32. Ein studentischer Trinkzuspruch und gleichzeitiges Bestätigung des Duzens (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.21.)
  33. Ehemaliges Gasthaus am Steinweg 35 (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.86.)
  34. Bürgerhäuser (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.21.)
  35. fleißig studieren (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.21.)
  36. gewohnt (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.23.)
  37. ehemaliges Gasthaus in der Reitgasse 6 (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.88.)
  38. betrunken (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.23.)
  39. ehemalige Gastronomie am Markt 10 (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.86.)
  40. ehemalige Gastronomie in der Barfüßerstraße 46 (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.86.)
  41. der einzufügende Text befindet sich auf dem Beiblatt, s. Index
  42. Sein Sohn Wilhelm Frömbling, später Aktuar zu Gudensberg (Hessenland (Vol.10), S.215.)
  43. Student im Anfangssemester (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.23.)
  44. Fachausdrücke [[12]]
  45. Student (Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm [[13]])
  46. hier für fechten, sich duellieren (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.25.)
  47. Wächter bzw. Sicherheitssoldat in einer Universitätsstadt (Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm [[14]])
  48. Ort an dem die Duelle stattfanden, vermutlich außerhalb Marburgs
  49. kurze unterhaltsame Erzählung von einer spaßigen oder wunderlichen Begebenheit (Duden [[15]])
  50. ehemalige Weinwirtschaft in der Frankfurter Straße 7, erworben durch Wilhelm Philipp Ludwig Pfeiffer[[16]]
  51. früherer landgräflicher Gerichtsplatz vor dem Grüner Tor (Nail, Norbert: Grimmiger Ort. Zum Jubiläumsjahr 2012: Eine lexikalische Reminiszenz der Brüder Grimm an ihren Studienort Marburg.[[17]])
  52. Laubengang (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.25.)
  53. Instrumentalwerk, welches zu Beginn von Opern gespielt wird
  54. Uniabsolvent, der sich um ein Amt bewirbt (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.27.)
  55. Waffenrock der Soldaten, hier: sich mit jemanden unter den Tisch trinken (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.27.)
  56. Verhaltenskodex der Studenten (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.27.)
  57. Fehler (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.27.)
  58. französisch für Flaschen
  59. Hochruf
  60. vermutlich "God save the king/queen" (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.29.)
  61. Marburgs Tochter, die Universität Gießen, 1607 als Hochschule gegründet (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.29.)
  62. die Elisabethkirche in Marburg
  63. Studentenvereinigungen aus dem ganzen Kurfürstentum (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.29.)
  64. organisatorische Hilfskraft, u.a. an Universitäten; ist u.a. für die Aufsicht der Studenten und deren Bestrafung zuständig
  65. Der Kanzler und Rektor ist zumeist der Landesfürst, sodass alle Universitätsaufgaben auf den Vizekanzler/Prorektor fallen
  66. vom Landesfürsten Abgeordnete
  67. Heinrich Otto Aemilius Friedrich von Porbeck
  68. Korrektur des Namens zu "von Porbeck"
  69. Studenten, welche bei Umzügen Ämter bekleideten (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.31.)
  70. eingeladen (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.33.)
  71. Mittagstafeln (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.33.)
  72. Pumpel im Schweizerdeutschen für eine kleine, dicke Person[[18]]
  73. eventuell ein Spitzname, der Leichtgewicht bedeutet (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.33.)
  74. zu Fuß (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.33.)
  75. vorgeführte (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.33.)
  76. eine Wiederholung
  77. ehemalige Reithalle der Universität an der Barfüßerstraße 1/Ecke Am Plan (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.33.)
  78. altes Studentenlied (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.35.)
  79. Wo sind sie (geblieben), die vor uns auf der Welt waren?
  80. Kilian Wolf, Doktor der Philosophie und Gymnasiallehrer in Fulda (Losch-Berlin: Artikel im "Hessenland" Vol. 10 (1926), S..215[[19]])
  81. festlich beleuchtet [[20]]
  82. bewirtet (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.35.)
  83. wohl oder übel
  84. der (Alt-)Student, der das Gelage leitet (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.37.)
  85. studentische Hiebwaffe (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.37.)
  86. Ortsteil von Marburg, im Südwesten der Stadt
  87. hier: Unterkunft (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.37.)
  88. Kirche in der Oberstadt
  89. um neue Kraft zu sammeln (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.39.)
  90. Nicolaus Beck[[21]], Musikdozent an der Universiät Marburg[[22]] sowie Kantor bis mindestens 1839[[23]]
  91. Der Gesang dieses Tages wurde schriftlich festgehalten und in Wikisource transkribiert: Gesang am dritten Säkular-Jubelfeste der Universität zu Marburg, den 29. Julius 1827 in der akademischen Kirche gesungen
  92. lateinisch für gewöhnliche Bürger
  93. rotwelsch für dummer Kerl/Bauer, vom jiddischen Wort Ka(f)fer
  94. ergriffen (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.41.)
  95. durch höhere Preise vermutlich (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.41.
  96. Wendeltreppe (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.41.)
  97. Hahn an der Uhr am Marburger Rathaus (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.41.)
  98. umkommen, hier: Die Studenten riefen den Schnurren eine Herausforderung/Beleidigung zu, um diese herauszulocken (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.41.)
  99. bis 1804 Dozent im Bereich Medizin an der Universität[[24]]
  100. öffentliche, kostenlose Vorlesung (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.41.)
  101. Dienstmägde (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.41.)
  102. Flüssigkeitsmaß[[25]]
  103. grobe Geschütze (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.43.)
  104. Weinkellner [[26]]
  105. stehend (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.43.)
  106. erregendsten (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.43.)
  107. römischer Gott des Weines
  108. Trinkspiel, meist das letzte am Abend (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.45.)
  109. Begleiter
  110. studentisches Trinkritual, aus Jena kommend; wer die anderen unter den Tisch trinkt wird zum Bierdoktor erklärt
  111. halb betrunken (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.45.)
  112. Absturz (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.45.)
  113. Anstand (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.45.)
  114. Gesumme [[27]]
  115. heißes Mischgetränke, bestehend aus Burgunder Ungarwein mit Pomeranzen, Zucker und weiteren Gewürzen; mit Weißwein als Cardinal bekannt (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.19.)
  116. Gesellschaft (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.47.)
  117. Berg im Westen des Stadtzentrums
  118. deutsche Form des griechisch-römischen Windgottes
  119. Jupiter ist der römische Göttervater, mit Beinamen Pluvius wurde er zu Dürrezeiten angerufen
  120. Vorhut (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.49.)
  121. eingesandet (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.49.)
  122. festlichen [[28]]
  123. etwas, dem man unterworfen und wodurch die eigene Freiheit stark eingeschränkt ist [[29]]
  124. Besonderheiten (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.51.)
  125. Justizbeamter in Wetter [[30]]
  126. Kleinstadt in der Nähe von Marburg
  127. Dr. Friedrich Albrecht Haupt, u.a. Geheimer Rath, Landgräflicher Justizrat, Oberappellations-Rath und Hofrath im Kurfürstentum Hessen-Kassel [[31]]
  128. eine Art Freundebuch
  129. Ende
  130. Markierung von Seite 7
  131. Drucker
  132. Nachtrag des Bibliothekars