Textdaten
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Autor: Richard Dehmel
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Titel: Venus Nutrix
Untertitel:
aus: Aber die Liebe
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Dr. E. Albert & Co. Separat-Conto
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans dieser Ausgabe auf Commons
S. 217-218
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[217]

 VENUS NUTRIX


Aber nicht wieder! nein, nie wieder!
Ja, du wolltest mich beglücken:
wie sie an dein Fleisch sich drücken,
diese kleinen nackten Glieder.

5
     Aber mir diese Lust beschauen,

     ist mir ein Grauen.

Zu tief sah ich unsrer zahmen Katze
in die mütterlichen Augen,
wie sie ließ die Jungen saugen

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unter der steifen, scharfen Tatze;

     und der jungen, blinden Brut
     schmeckte das alte Raubtier gut!

[218] Decke die Brust zu, wenn die Lippen
deines Sohnes dich berühren;

15
laß ihn andre Wonnen spüren

als den Blick der Ahnen und der Sippen!
     Nein, ich wollte dich nicht betrüben;
     nur – nur anders laß uns lieben!

Bebt’ich doch selber, als ich ihn küßte,

20
und ich will die Wonnen der Ammen

nicht verdammen:
dunkel ist der Zweck der Lüste.
     Aber die Mütter – nein, schweigen wir!
     wehe, der Mensch ist ein Säugetier.