Ut den Levende van Jhesus vnd Marien

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Titel: Ut den Levende van Jhesus vnd Marien
Untertitel: girdruket to Lübeke, jn deme Jare na der bverth Christi dusent veerhundert lxxviii.
aus: Wünschelruthe - Ein Zeitblatt. Nr. 48, S. 189-190
Herausgeber: Heinrich Straube und Johann Peter von Hornthal
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1818
Verlag: Vandenhoeck und Ruprecht
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Erscheinungsort: Göttingen
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Quelle: Scans auf Commons
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[190]
Ut den Levende van Jhesus vnd Marien.
girdruket to Lübeke, jn deme Jare na der bverth Christi dusent veerhundert lxxviii.
Hir leth Maria ere kint to der schole gaen.

Maria leeth dat kinth Jhesus in der schole gaen. wente he was syner moder Marien horsam. und deede wat se em hete mit willen. se nam dat kint Jhesus by siner hant, unde gynk mit em dar de schole was. vnd beuoel id dem mestere van der scholen, vnd sprak dat he to dem kinde wolde seen, vnde leren em dar beste dat he kunde, se wolden em dat wot lonen. vnde se bat en, dat he id nicht sere scholde sian. wente id were noch junk unde he kunde dat wol mit worden dwingen. Alse Jhesus nu in de schole quam, so nam he een bok in syne hant als de anderen kinder deden. so vant Jhesus in deme boke een bokstaff de genomet is Alpha up jodisch, vnde O dat den lerden lüden wol bekant is. wente he is runt als een cirkel, so dat he neen ambegynne, ok neen ende hefft. Den bokstaue sach Jhesus an vnde sede to syme mester: Myn’ leue mester mit iuweme orlaue vraghe ik iw, unde bidde dat gy my bescheiden willen vnde seggen, wat disse bokstaue betekenen. De mester swech stille, vnde wenkede em mit deme houede, wente he muste em dar nicht up to antwerden, vnde kunde der bokstaue bedudinge nicht. vnde begunde quad vnd tornich to werden up dat leue kint Jhesus. Do dat kint dit sach do sede id to em aldus: Leue mester weset nicht tornich uppe my dat ik iw vraghe, wete gy der bedudinge nicht, so wil ik se iw wol seggen. De twe bokstauen als Alpha vnd O beduden de gotheit, vnde dat schole gy also verstan: wente Alpha is de erste bokstaff in de jodischen schrifft, dat bedudet dat got en ambegynne is der jodtschen ee gewest. vnde is ok en ambegynne aller dinge. Auer O dat is en lattinisch bokstaff dat recht vnd gancz de gotheit bedudet. wente O dat is eene runde figure als en cirkel de nicht een ambeghinne noch neen ende hefft. Also is ok de gotheit, de neen ambegynne hefft ghehat. vnde wert ock neen ende hebben. wente se is gewest to ewighen tyden. vnde blifft ok to ewighen tyden. [191] De mester antwerde deme kinde vnde seede aldus tho em. Segge my wat bist du. Bist du de duuel, odder bist du got, der twyer een must du weesen, dat segge ick sunder spot. wente du bist wyser wen ick als my dunket na dynen worden. Jhesus antwerde vnde sede to em. Jck bin neen duuel, ok mach de duuel ouer my neene macht hebben. sunder ik hebbe dy de warheit gesecht, is dat du id löuen wult. De mester heet en vth der schole gaen, de kunde syner nicht leren. ok so wolde he mit em nicht to don de hebben. men he wolde syner quyd wesen. Do nu Jhesus to hus quam in syner moder woninge, do seede he tho syner moder Marien, dat em syn mester hadde erlöff gegeuen vnde wolde en nicht leren. Dar antwerde em Maria nicht to. wente se dochte in eereme herten. unde uuste wol dat he sere gehatet scholde werden omme syner wysheyt willen van den yöden. Unde dachte an dat wort Simeonis, dat he to er seede indeme tempele, wo em noch scholde sere vnde vele entgegen secht werden van den yöden. als id noch hirnamals quam, do he XXX. yar olt wart, do he predikede deme volcke vnde den yöden.

[190] boerth Geburt. – leth läßt. – leeth ließ. – wente denn, nämlich. – deede that. – hete hieß. – beuoel befahl. – sprak dat he to dem kinde wolde seen, sagte ihm daß er nach dem Kinde sehn möchte. – scholde slan, möchte schlagen. – quam kam. – bokstaff Buchstabe. – genomet genannt. – lerden lüden gelehrten Leuten. – hefft hat. – sede sagte. – leue lieber. – iuweme orlaue euerer Erlaubniß. – gy ihr. – willen wollet. – betekenen bezeichnen. – swech schwieg. – houede Haupt. – bedudinge Bedeutung. – quad bös. – weset seyd. – wete wißt. – der jodischen ee des jüdischen Gesetzes. – tyden Zeiten. – blifft bleibt. [191] duuel Teufel. – der twyer dieser beiden. – löuen glauben. – syner nicht leren ihn nichts lehren. – nicht to don de hebben nichts zu thun haben. – quyd wesen quitt, los seyn. – erlöff gegeben Urlaub gegeben. – eereme herten ihrem Herzen. – gehetet gehaßt. – vele entgegen secht viel widersprochen. – hirnamals bernachmals.

Das Buch woraus dieses Kapitel genommen, besitzet der Hr. Kanonikus de la Tour in seiner Sammlung Incunabeln. Ich habe es zur Kenntniß damaliger Zeit und ihrer Denkart wichtig gefunden, dieses wenige bekannt zu machen, sollte man es der Mühe werth achten, so werde ich das ganze Buch abdrucken lassen. S. A.