Allgemeines Deutsches Kommersbuch:95

[188]

Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 188, 189
<< Zurück Vorwärts >>
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

     2. Die Finsternis, des Bösen Hort, die muß vor ihm zerstieben,
sein Schwert heißt Wahrheit und sein Wort ist Glauben — Hoffen
— Lieben! Er sinnet Glück, und sein Begehr ist, Frieden zu bestellen.
Der Frühling zieht mit ihm daher, dem Könige der Ehren.

     3. So windet denn den Fichtenkranz und füllt die Opferschalen,
und laßt den Weihnachtslichterglanz in alle Herzen strahlen. Und
komme, was nur kommen mag; das Dunkel geht zu Ende, drum feiert,
feiert froh den Tag der Wintersonnenwende.

Schulte vom Brühl.


          207.     Trauerkomitat.

     Singw.: Brüder, reicht die Hand zum Bunde ec.

     1. Unter dumpfen Musikklängen und mit schwarzen Florbehängen
zieht das Trauerkomitat. Bei der Fackeln düsterm Leuchten betten
wir im Grab, im feuchten, dich, du treuer Kamerad!

     2. Ernst erklingen unsre Lieder und die Thräne rinnt hernieder
aufs gesenkte Burschenschwert. Früher Tod ward dir beschieden, lieber
Bruder, ruh im Frieden, unsrer Liebe warst du wert!

Pernwerth v. Bärnstein.


          208.     Gesellschaftslied.     (I. 46.)

     Mäßig bewegt. H. C. Schnoor..

     1. Vom hohn Olymp her=ab ward uns die Freude, ward uns der
Ju=gendtraum beschert; drum, traute Brüder, trotzt dem blas=sen
Nei=de, der uns=re Ju=gend=freu=den stört!
Fei=er=lich schal=le der Ju=bel=ge=sang
[189] schwärmender Brüder beim Be=cherklang! Ja, fei=er=lich
schal=le der Ju=bel=ge=sang schwärmen=der
Brü=der beim Be=cher=klang!

     2. Versenkt ins Meer der jugendlichen Wonne lacht uns der Freu=
den hohe Zahl, bis einst am späten Abend uns die Sonne nicht mehr
entzückt mit ihrem Strahl. Feierlich schalle der Jubelgesang schwär=
mender Brüder beim Becherklang! Ja, feierlich schalle der Jubelgesang
schwärmender Brüder beim Becherklang!

     3. So lang es Gott gefällt, ihr lieben Brüder, wolln wir uns
dieses Lebens freun, und fällt der Vorhang einstens uns hernieder,
vergnügt uns zu den Vätern reih'n. Feierlich ec.

     4. Herr Bruder, trink aufs Wohlsein deiner Schönen, die deinen
Jugendtraum belebt! Laß ihr zu Ehrn ein flottes Hoch ertönen,
daß ihr's durch jede Nerve bebt. Feierlich ec.

     5. Ist einer unsrer Brüder dann geschieden, vom blassen Tod ge=
fordert ab, so weinen wir und wünschen Ruh und Frieden in unsers
Bruders stilles Grab. Ja, weinet und wünschet Ruhe hinab in unsers
Bruders kühles Grab! -

Vielleicht von Schnoor. Seit 1795 bekannt.


          209.     Jägerlied.     (III. 114.)

     Belebt. C. M. v. Weber. 1818.

     1. Was gleicht wohl auf Er=den dem Jä=ger=ver=
gnü=gen, wem spru=delt der Be=cher des Le=bens so