Unter der Linde (Eigenbrodt)
Unter der Linde.
Unter der Linden
Auf der Heide,
Da unser beider Bette war,
Da könnt ihr finden
Geknickt das Gras und der Blumen Schar.
Vor dem Wald mit süßem Schall,
Tandaradei!
Sang im Thal die Nachtigall.
Zu der Aue;
Dort harrte schon der Liebste mein.
Da ward ich empfangen –
Heilige Fraue! –
Küßte er mich? Er wards nicht müd!
Tandaradei!
Sehet, wie der Mund mir glüht!
Er hatte gemachet
Von Blumen eine Ruhestatt.
Des wird noch gelachet
Wohl herzinnig,
Kommt jemand über diesen Pfad.
Tandaradei!
Merken, wo das Haupt mir lag.
Wie wir selig lagen,
Wüßte es Einer,
Welch ein Spiel wir pflagen,
Keiner, keiner
Erfahre das, denn er und ich,
Und ein kleines Vögelein –
Das wird wohl verschwiegen sein.