Universal-Inhalations-Apparate

Textdaten
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Titel: Universal-Inhalations-Apparate
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aus: Die Gartenlaube, Heft 28, S. 468
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[468] Universal-Inhalations-Apparate. Die Inhalationskuren sind so allgemein bekannt, daß eine nähere Beschreibung derselben selbst dem Laien wesentlich Neues nicht bieten würde. Sie beruhen auf dem Einathmen zerstäubter Flüssigkeiten, deren Zusammensetzung je nach der Verordnung des Arztes eine verschiedene ist. In neuester Zeit gewann die Anwendung derselben eine außerordentliche Verbreitung. In einigen Bädern sind Inhalatorien errichtet worden, und der Zudrang zu denselben ist so groß, daß z. B. in Ems allein während eines Monats im Laufe des vorigen Jahres über 10 000 Inhalationen verabreicht wurden. Aehnliche Anstalten werden jetzt auch in Großstädten gegründet, und die Zahl der Kranken, welche zu Hause inhaliren, läßt sich nach dem großen Verbrauch der kleineren Inhalationsapparate beurtheilen, deren Fabrikation zu einer Specialität geworden ist.

Hand in Hand mit dieser Verbreitung der Inhalationskuren ging auch die Verbesserung der Apparate. Die populärsten dürften noch bis heute die kleinen mit Dampf betriebenen Apparate sein. Weniger bekannt im großen Publikum sind die neueren, bei welchen der Luftdruck die treibende Kraft bildet. Sie ähneln in ihrer Konstruktion jenen Zerstäubern, die mit einem Gummiballon ausgestattet sind und in vielen Haushaltungen zur Erfrischung der Luft, zu Toilettenzwecken und zum Besprengen von Blumen benutzt werden. Sie haben vor anderen Systemen den Vorzug, daß mit ihnen auch kühle Inhalationen verabreicht werden können, was in vielen Fällen sehr erwünscht ist. Außerdem arbeiten sie viel sicherer. Der Patient kommt bei ihrer Anwendung äußerst selten in die unangenehme Lage, daß der Inhalationsapparat „nicht geht“, das heißt die Flüssigkeit nicht zerstäubt. Wer jemals sich der zerbrechlichen Glasröhrenapparate bedienen mußte, kann von diesem Uebelstande berichten. Manche Inhalationskur wurde einfach wegen der Unzuverlässigkeit des Apparates aufgegeben.

Die meisten dieser Uebelstände sind bei den neueren Apparaten beseitigt. Dieselben sind zumeist mit drehbaren Zerstäubungsspitzen versehen, bieten dadurch Gelegenheit, jede einzelne Partie des Rachens zu besprengen, und können auch als Nasendouche dienen. Hervorragendes auf dem Gebiete dieser Fabrikation hat schon seit Jahren der Ingenieur August Göbel in Bad Ems geleistet, und an demselben Kurorte hat neuerdings der Badedirektor Quehl das System der mit Luftdruck betriebenen Zerstäuber durch einige Neuerungen erweitert und den Vertrieb derselben Karl Heyer in Gießen übergeben. Da heut zu Tage in den Großstädten, deren ungesunde Atmosphäre die Entstehung von Halsleiden so sehr begünstigt, zahlreiche Inhalationskuren verordnet werden müssen, dürfte dieser kurze Hinweis auf die jüngsten Fortschritte in der Fabrikation der Zerstäubungsapparate Vielen willkommen sein.
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