Textdaten
Autor: Joseph Görres
als Übersetzer von
Walther von der Vogelweide
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Titel: Die Linde
Untertitel:
aus: Altteutsche Volks- und Meisterlieder aus den Handschriften der Heidelberger Bibliothek.
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1817
Verlag: Bei den Gebrüdern Wiliams
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Erscheinungsort: Frankfurt a. Main
Übersetzer: Joseph Görres
Originaltitel: Under der linden
Originalsubtitel:
Originalherkunft: Codex Manesse (Heidelberg, Cpg 848)
Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
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[99]

          Die Linde.

Unter der Linden
An der Haide,
Da unser zweyer Bette was,
Da möget ihr finden

5
Schöne Beyde

Gebrochen Blumen und Gras.
Vor dem Walde in einem Thal,
Tandaradei! schöne sang die Nachtigall.

Ich kam gegangen

10
Zu der Aue,

Da was mein Friedel kommen eh;
Da ward ich empfangen,
Here Fraue,
Daß ich bin selig immer meh.

15
Er küßte mich wohl tausend Stund,

Tandaradei, seht wie roth ist mir der Mund!

[100] Da hat er gemachet
Also reiche
Von Blumen ein Bettestatt,

20
Des wird noch gelachet

Innigliche,
Kömmt jemand an den dasselbe Pfat;
Bey den Rosen er wohl mag
Tandaradei! merken, wo mirs Haupt lag.

25
Daß er bey mir lege,

Wüßt es jemand,
Und welle Gott so schämt ich mich.
Was er mit mir pflege,
Nimmer niemand

30
Befinde das, wann er und ich,

Und ein kleines Vögellein,
Tandaradei! das mag wohl getreue seyn.