Trost in Thränen
Trost in Thränen.
Wie kommt’s, daß du so traurig bist,
Da alles froh erscheint?
Man sieht dir’s an den Augen an,
Gewiß du hast geweint.
So ist’s mein eigner Schmerz,
Und Thränen fließen gar so süß,
Erleichtern mir das Herz.
Die frohen Freunde laden dich,
Und was du auch verlohren hast,
Vertraue den Verlust.
Ihr lärmt und rauscht, und ahndet nicht,
Was mich den Armen, quält.
So sehr es mir auch fehlt.
So raffe denn dich eilig auf,
Du bist ein junges Blut.
In deinen Jahren hat man Kraft,
Ach nein! erwerben kann ich’s nicht,
Es steht mir gar zu fern.
Es weilt so hoch, es blinkt so schön,
Wie droben jener Stern.
Man freut sich ihrer Pracht,
Und mit Entzücken blickt man auf
In jeder heitern Nacht.
Und mit Entzücken blick’ ich auf,
Verweinen laßt die Nächte mich,
So lang’ ich weinen mag.