Trommellied (Hagenbach)
[253]
Trommellied.
(Vor Fastnacht.)
Die Schlitten weg, die Trommeln vor,
Auf! Knaben! lustig vor das Thor,
Rom bom! rom bom! hinaus;
Im Winde laßt die Sträuße wehn,
Zum tapfern Ohrenschmaus.
Wir ziehn einher auf kahler Au,
Noch sind die Winde scharf und rauh,
Drum rührt die Trommel scharf;
Ob Windsgebraus, ob Trommelschlag
Sich Sieger nennen darf?
Ha, sehet wie der Winter flieht,
Das wilde Heer der Trommler zieht,
Wir trommeln ihn zum Land hinaus,
Nun schrecket auch das Windsgebraus
Die Trommler nimmermehr.
[254] Und ist dann in der Fastennacht
So fallen wir vor Tag,
Rom bom! rom bom! ihm in das Reich
Und schlagen ihm den „Morgenstreich“
Bis er es hören mag.
Jetzt ist der faule Lenz erwacht,
Er sperrt das Fenster auf:
„Seid ihr’s ihr Buben? ja, ich komm’,
Nur immer zu, rom bom! rom bom!
Anmerkungen (Wikisource)
Der im Gedicht erwähnte Morgenstreich ist der Auftakt zur Basler Fasnacht, siehe Wikipedia-Artikel „Morgestraich“.