Traum vom Schatz auf der Brücke

Textdaten
<<< >>>
Autor: Brüder Grimm
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Traum vom Schatz auf der Brücke
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 1, S. 290 - 291
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1816
Verlag: Nicolai
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[290]
211.
Traum vom Schatz auf der Brücke.

Agricola Sprichwort 623.
Der ungewissenhafte Apotheker S. 132.
Prätorius Wünschelruthe 372. 373.


Es hat auf ein Zeit einem getraumt, er solle gen Regensburg gehen auf die Brücken, da sollt er reich werden. Er ist auch hingangen und da er einen Tag oder vierzehn allda gangen hat, ist ein reicher Kaufmann zu ihm kommen, der sich wunderte, was er alle Tag auf der Brücke mache und ihn fragte: was er da suche? Dieser antwortete: „es hat mir getraumt, ich soll gen Regensburg auf die Brücke gehen, da würde ich reich werden.“ „Ach, sagte der Kaufmann, was redest du von Träumen, Träume sind Schäume und Lügen; mir hat auch getraumt, daß unter jenem großen [291] Baume (und zeigte ihm den Baum) ein großer Kessel mit Geld begraben sey, aber ich acht sein nicht, denn Träume sind Schäume.“ Da ging der andere hin, grub unter dem Baum ein, fand einen großen Schatz, der ihn reich machte und sein Traum wurde ihm bestätigt. Agricola fügt hinzu: „das hab ich oftmals von meinem lieben Vater gehört.“ Es wird aber auch von andern Städten erzählt, wie von Lübeck (Kempen), wo einem Beckerknecht träumt, er werde einen Schatz auf der Brücke finden. Als er oft darauf hin und hergeht, redet ihn ein Bettler an und fragt nach der Ursache, und sagt hernach, ihm habe getraumt, daß auf dem Kirchhof zu Möllen unter einer Linde (zu Dordrecht unter einem Strauche) ein Schatz liege, aber er wolle den Weg nicht daran wenden. Der Beckerknecht antwortet: „ja es träumt einem oft närrisch Ding, ich will mich meines Traums begeben und euch meinen Brückenschatz vermachen;“ geht aber hin und hebt den Schatz unter der Linde.