Textdaten
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Autor: Rainer Maria Rilke
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Titel: Todes-Erfahrung
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aus: Neue Gedichte, S. 56
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1907
Verlag: Insel-Verlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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TODES-ERFAHRUNG


Wir wissen nichts von diesem Hingehn, das
nicht mit uns teilt. Wir haben keinen Grund
Bewunderung und Liebe oder Haß
dem Tod zu zeigen, den ein Maskenmund

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tragischer Klage wunderlich entstellt.

Noch ist die Welt voll Rollen, die wir spielen.
Solang wir sorgen, ob wir auch gefielen,
spielt auch der Tod, obwohl er nicht gefällt.

Doch als du gingst, da brach in diese Bühne

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ein Streifen Wirklichkeit durch jenen Spalt

durch den du hingingst: Grün wirklicher Grüne,
wirklicher Sonnenschein, wirklicher Wald.

Wir spielen weiter. Bang und schwer Erlerntes
hersagend und Gebärden dann und wann

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aufhebend; aber dein von uns entferntes,

aus unserm Stück entrücktes Dasein kann

uns manchmal überkommen, wie ein Wissen
von jener Wirklichkeit sich niedersenkend,
so daß wir eine Weile hingerissen

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das Leben spielen, nicht an Beifall denkend.