Tiefer Friede
[120] Tiefer Friede
Die Tage verblassen, die Stunden zergehn,
Die Waffen rasten und rosten;
Ich bin von vorn und von hinten besehn
Ein armer verlorener Posten.
5
Es kreisen die Dohlen, es kriecht das Gewürm,Die Menschen hassen und lieben;
Ich bin wie ein alter Regenschirm
In Gedanken stehen geblieben.
Staub deckt meine Falten, es wackelt der Knauf,
10
Es wankt das Skelett unterm Knaufe;Ich wollte, des Schicksals Hand spannte mich auf
Und hielte mich unter die Traufe.