Allgemeines Deutsches Kommersbuch:341

(Weitergeleitet von Thor kam als Gast (Hertz))

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 680, 681
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     2. Frau ging zum Tanzboden, |:kleiner Mann wollt auch mit gehn.:|

     3. Mann, du bleibst mir zu Haus und kehrst die Schüssel und
Teller aus.

     4. Frau von dem Tanzboden kam, kleiner Mann hinterm Ofen saß
und spann.

     5. Mann, was hast du denn gesponn'n? Dreimal hab ich ab=
gewonn'n.

     6. Frau nahm den Rockenstock, schlug den kleinen Mann auf den Kopp.

     7. Mann kroch ins Butterfaß, guckt er ’raus, so kriegt er was.

     8. Mann lief zum Haus hinaus, lief wohl vor des Nachbars Haus.

     9. Nachbar, Euch muß ich klag'n, mich hat meine große Frau
geschlag'n.

     10. Nachbar, nur gar nicht geklagt, mir hat's meine gestern eben=
so gemacht.


          761.     Thors Trunk.     (IV. 113.)

     Etwas lebhaft. O. Wildner. 1895.

     1. 1. Thor kam als Gast ins Rie=sen=land; er stand im Kö=nigs=
saa=le und wies die Wunder sei=ner Hand beim Kampfspiel
nach dem Mah=le.

2. Dann rief er heiß von Fahrt und Strauß: Nun soll ein Schluck
mich letzen! Und trank das halbe Weltmeer aus, den Riesen zum
Entsetzen.

3. O Vater Thor, dich preisen wir, blick her auf deine Kinder!
Hier brennt Germaniens Kamfbegier, Germaniens Durst nicht
minder.

4. Doch wir sind sterblicher Natur, und heilig ist das Wasser.
Das Weltmeer ist für Götter nur, wir sind nicht solche Prasser.

5. Gieb gutes Jahr und guten Wein! Dann soll dein Ruhm sich
 mehren, wir schlagen alles kurz und klein, Allvater, dir zu Ehren!

Wilhelm Hertz.


[681]           762.     Der Weiberfeind.     (I. 154.)

     Brummig. Vinz. Lachner.

     1. Traun, die Wei=ber glei=chen Schlangen, glei=chen Schlangen,
     1. Mu-li-e-res sunt fal-la-ces, sunt fal-la-ces,

glatt und falsch, wer sich läßt fan=gen, sich läßt fan=gen, ist noch
et in o-re sunt lo-qua-ces, sunt lo-qua-ces, et in

stets zu Grund ge=gan=gen, ist noch stets zu Grund ge=gan=gen,
cor-de sunt men-da-ces, et in cor-de sunt men-da-ces,

traut nur kei=nem Wei=be nicht, traut nur kei=nem
ne mu-lie-ri cre-di-te! ne mu-lie-ri

Wei=be nicht!       nicht!
cre-di-te!       te!


     2. Adam, sprich: Für |: einen süßen :| Apfel mußt ich |: schrecklich
büßen, :|: laß Frau Eva schön drum grüßen, :|: traut nur keinem
Weibe nicht! :|

     3. Sprich, o Loth, doch ohn’ Erdichten: Was im Weinrausch für
Geschichten ich erlebt, will’s nicht berichten.

     4. Simson, kannst ein Liedlein singen: „Keiner konnte mich be=
zwingen, Weiberlist nur mocht’s gelingen.“