The Life and Works of Christopher Dock/8 Hymns with Translation
HYMNS
WITH TRANSLATION
1. |
Ihr sünder kommt gegangen, |
Seht euren Jesum an, |
Wie schmerzlich er thut hangen |
Am harten creutzes-stamm, |
Erschrecklich zugericht, |
Sein göttlich angesicht, |
Mit blut ganz übermahlet, |
Gleich keinem menschen nicht. |
2. |
Vom haupt bis zu den füssen |
Ist Jesus ganz zerfetzt, |
Am ganzen leib zerrissen, |
All glieder sind verletzt; |
Betrachts, o menschen kind, |
Das machen unsre sünd, |
Ja, ja, die sünd alleine, |
Jesum ans creutze bind’t. |
3. |
Seht Jesum fällt in zügen, |
Der kräften ganz beraubt, |
Dem tod muszt unterliegen, |
Er neiget schon sein haupt; |
Die sonn und auch der mond |
Verfinstert sich auch schon; |
Mit schmerzen thut er büssen |
Der sünden straf und lohn. |
4. |
Darum, ihr Christen alle, |
Bedenket diese zeit, |
Man tränket ihn mit galle, |
In seinem grossen leid; |
Durch dornen, spott und hohn, |
Erwirbt er eine kron, |
Die tragen wir mit freuden |
Als eine beut davon. |
5. |
Ach Jesu, lasz dein leiden, |
Dein bittre todes-pein |
An mir, wann ich musz scheiden, |
Nur nicht verloren seyn, |
Dein gnad sich zu uns wend, |
An meinem letzten end, |
Und wann ich geh von hinnen, |
So reich mir deine händ. |
6. |
Ach Jesu, lasz mir werden |
Ein solches tröpflein blut, |
Das auf der blossen erden, |
Am creutz, dort liegen thut; |
Dis rosenfarbig blut, |
Das komme mir zu gut, |
Wann sich einmal mein' seele, |
Vom leibe scheiden thut. |
1. |
Süsser Christ, |
Der du bist |
Meine wonne, |
Du bist meines herzens lust, |
Ich trag dich an meiner brüst, |
du schöne himmels-sonne. |
2. |
Du hast dich |
Ja für mich, |
Lassen tödten, |
Und dein rosen-farbes blut |
Ist für meine seele gut, |
Wenn sie kämpft in höchsten nöthen. |
3. |
Drum, o schatz, |
Lasz mich platz |
Bey dir finden, |
Hast du doch die seligkeit |
Auch für mich, dein kind, bereit, |
Und bezahlt für meine sünden. |
4. |
Sprichst du nicht: |
Dein gesicht |
Blickt auf arme, |
Das ist, wie ein vater thut, |
Ueber das geplagte gut, |
Sich zu rechter zeit erbarme. |
5. |
Ist nicht kund, |
Dasz dein mund |
Dem verziehen, |
Der im tempel reue trug, |
Und mit weh ans herze schlug; |
Soll ich dann nun vor dir fliehen. |
6. |
Nein, auf dich |
Gründ ich mich, |
Du kanst retten, |
Wenn mich gleich der blasse tod, |
Wenn mich hölle, quaal und noth, |
Allbereit gefangen hätten. |
7. |
Nimm mich auf, |
Wenn mein lauf |
Wird geschlossen, |
Lasz in deiner seiten schrein |
Meine seele sicher seyn, |
Weil dein blut für mich vergossen. |
8. |
Fort, o welt, |
Mir gefällt |
Nichts auf erden, |
Leid ist in der eitelkeit, |
Lust ist in der Seligkeit; |
Jesu, lasz mich selig werden. |
DAS GÜLDENE A. B. C.
Mel. Psalm cxxxiv.
1. |
Allein auf Gott setz dein vertraun, |
Auf menschen hülf sollt du nicht baun, |
Gott ists allein der glauben hält, |
Sonst ist kein glaub mehr in der weit. |
2. |
Bewahr dein ehr, hüt dich für schand, |
Ehr is fürwahr dein höchstes pfand; |
Wirst du die schanz einmal versehn, |
So ists nun deine ehr geschehn. |
3. |
Claff nicht zu veil, sodern hör mehr, |
Das wird dir bring'n lob, preis und ehr; |
Mit schweigen sich verredt niemand, |
Claffen bringt manchen in sünd und schand. |
4. |
Dem grossen weich, acht dich gering, |
Das er dich nicht in Unglück bring; |
Dem kleinen auch kein unrecht thu, |
So bleibst du stets in rast und ruhe. |
5. |
Erheb dich nicht mit stolzem muth, |
Wann du bekommen hast grosz gut; |
Es ist dir nicht darum gegeb'n, |
Das du dich dadurch sollt erheben. |
6. |
Frömmig keit lasz gefallen dir, |
Vielmehr dann gold, das glaub du mir; |
Wann geld und gut sich von dir scheidt, |
So weicht doch nicht die frömmigkeit. |
7. |
Gedenk der arm'n zu aller frist |
Wann du von Gott gesegnet bist, |
Sorst dir das widerfahren kann, |
Was Christus sagt von reichen Man. |
8. |
Hat dir jemand was guts gethan, |
Da sollt du allzeit denken an; |
Es soll dir seyn von herzen leid, |
An dis zu spür'n Undankbarkeit. |
9. |
In deiner jugend sollt du dich |
Zur arbeit halten fleissig lieh; |
Hernach gar schwer die arbeit ist, |
Wann du zum alter kommen bist. |
10. |
Kehr dich auch nicht an jedermann, |
Der dir vor auger dienen kann; |
Nicht alles geht von herzensgrund, |
Was schön und lieblicht redt der mund. |
11. |
Lasz kein Unfall verdrieszen dich, |
Wann das glück gehet hinter sich; |
Anfang und ende sind nicht gleich, |
Wie solches gar offt findet sich. |
12. |
Mäszig im zorn sey allezeit |
Nur klein ursach erheb kein streit; |
Durch zorn das herze wird verblendt, |
Das niemand recht damit erkennt. |
13. |
Nicht schäm dich, rath ich allermeist, |
Das mann dich lehr waz du nicht weiszt, |
Wer etwas kann, den hält man werth, |
Der ungeschicht'n niemand begehrt. |
14. |
O merk, so einer führt ein klag |
Für dir, dasz du so bald der sag |
Nicht glaubest, auch nicht richest fort, |
Sondern hörest des audern wort. |
15. |
Pracht und hoffart meid überall, |
Das du nicht kommest in Unfall; |
Mancher war ein behaltner mann, |
Hatt'er hoffart und pracht gelahn. |
16. |
Quat von niemand gedenk noch sprech, |
Dann kein mensch lebet ohn gebrech; |
Redest du all's nach dienern will'n, |
Man wird dich bald wieder stillen. |
17. |
Ruf Gott in allen nöthen an, |
Er wird gewisz bey dir stahn; |
Er hilft ein jeden aus der noth, |
Der nur nach seinem willen thut. |
18. |
Sieh dich wohl für, zeit ist bös. |
Die weit ist falsch und sehr gottlos; |
Willt du der weit sehr hangen an, |
Ohn schad und schand kommst nicht davon. |
19. |
Tracht stets darnach was recht gethan, |
Ob dich schon nicht lobt jedermann; |
Es kans doch niemand machen so, |
Das jedermann gefallen thu. |
20. |
Verlasz dich nicht auf irrdisch ding, |
All seitlich gut verschwind gering; |
Darum der mensch gar weislich thut, |
Der allein sucht das ewig gut. |
21. |
Wann jemand mit dir hadern will, |
So rath ich das du schweigest still; |
Und ihm nicht hilfest auf die bahn |
Da er gern wollt ein ursach han. |
22. |
Xerxes verliesz sich auf sein heer, |
Darab ward er geschlagen sehr; |
So du muszt kriegen, Gott vertrau, |
Sonst allezeit den frieden ban. |
23. |
Ye läng'r je mehr kehr dich zu Gutt, |
Dasz du nicht kriegst des teufels spott; |
Der mensch ein solchen lohn wird han, |
Wie er im leben hat gethan. |
24. |
Zier all dein thun mit redlichkeit. |
Bedenk zum end den letzten b'scheid; |
Dann vor gethan und nach bedacht. |
Hat manchen in grosz leid gebracht. |