The Life and Works of Christopher Dock/5 Geistliches Magazien/II/No. 15

Textdaten
Autor: Christopher Dock
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Titel: The Life and Works of Christopher Dock
Untertitel: V. Geistliches Magazien. (2. Teil) No. 15
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Entstehungsdatum: 1908/vor 1771
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Verlag: J. B. Lippincott Co.
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Erscheinungsort: Philadelphia & London
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Geistliches Magazien. Num. 15.


Zwey erbauliche Lieder, welche der Gottselige Christoph Dock, [Schulmeister an der Schipbach] seinen lieben Schülern, und allen andern die sie lesen, zur Betrachtung hinterlassen hat.

Mel. Wer nur den lieben GOtt läßt walten. Oder auf folgende Noten.


Mein Lebensfaden lauft zu Ende,
Mein Pilgerfahrt ist bald gethan;
Ach GOtt, mir ein Geleitsmann sende!
Der mich erhält auf rechter Bahn,
Der bey mir an dem Ruder steh
Wann ich den letzten Sturm aussteh.
2.
0Darmit mein Schifflein durch die Wellen
Der Todes-angst gerad zu geh,
Zum Vaterland und meine Seele,
Allzeit auf ihren Leitsstern seh,
Auf meinen Heyland JEsum Christ,
Der auch im Tod mein Leben ist.
3.
0Ach HErr mein GOtt! diß mein Begehren,
Sieht nich auf mein Gerechtigkeit;
Ich hoff du wirst es mir gewähren,
Aus Gnade und Barmherzigkeit:
Denn unser eigen Frömmigkeit,
Ist vor dir ein beflecktes Kleid.
4.
0Glaub, Lieb und Hoffnung zu vermehren,
Kommt nicht aus eignen Kräften fort,
Ich hoff auf Christum meinen HErren,
Und auf sein unbetrüglich Wort,
Daß ist in meiner letzten Reiß,
Mein Lebens-trank und Seelen-speiß.
5.
0Er ist das Lamm, das hier auf Erden,
Die Sünd der Welt getragen hat,
Wers herzlich glaubt, wird seelig werden,
Und bey GOtt finden Fried u. Gnad:
Drum laß ich meinen JEsum nicht,
Wenn mir der Tod das Herze bricht.
6.
0Nun will ich in der Liebe fassen,
Brüder, Schwestern, mit Weib und Kind,
All liebe Freund, auch die mich hassen,
Und mir nicht wohl gewogen sind;
Ich bitt euch alle um Gedult,
Verzeihet mir, erlaßt die Schuld.
7.
0Wo euch mein Wandel, Thun und Leben,
In etwas je betrübet hat,
Ich will euch allen gern vergeben,
Und bitte GOtt daß er in Gnad
Uns anseh und genädig sey,
Uns allen unsre Süd verzeyh.  
8.
0Noch ein Ding kan ich nicht verheelen,
Was mir noch an dein Herzen liegt,
Es sind die zarten jungen Seelen,
Der'r kan ich so vergessen nicht,
Weil Satan ihn'n aus dieser Welt
Viel Netz und Fallstrick hat gestellt.
9.
0Um ihre Seelen zu bestricken,
Und führen sie gebunden fort,
Den breiten Weg, durch seine Tücke,
Gerade nach der Höllen-pfort,
Zu stürzen sie in Ewigkeit,
In Jammer, Quaal und grosses Leid.
10.
0Er stellt ihn'n vor die Lust der Augen,
Er stellt ihn'n vor die Lieb der Welt,
Die Fleisches-lust daraus zu saugen;
Durch Ehre, Wollust Guth und Geld;
Durch Hoffarth, Geitz, Betrügerey;
Durch Falschheit, Lügen, Heucheley.
11.
0Durch Fressen, Saufen, Tanzen, Springen,
Fluchen und Schwören ohne Scheu,
Leichtfertig Scherzred, Zotten singen,
Zu Pflanzen fort die Hurerey;
So kommt aus diesem dennoch fort,
Haß, Neid und Feindschaft, Krieg und Mord.
12.
0Ich bitte euch, ihr lieben Kinder,
Ach ich ermahn und bitte euch,
Folgt nicht dem Wege solcher Sünder,
Er führt euch ab von GOttes Reich,
Furcht GOtt, und bitt ihn früh und spath,
Daß er euch führ den rechten Pfad.
13.
0GOtt hat ja seinen Sohn gegeben,
Der finstern Welt zu einem Licht,
Zum Weg, zur Wahrheit und zum Leben,
Wer ihm nachfolgt, der irret nicht;
Er ist vom Vater ausgesandt,
Zu führen uns ins Vaterland.
14.
0GOtt hat nicht Lust an dem Verderben,
Des Sünders Tod gefält ihm nicht,
Er hat nicht Lust an unserm Sterben,
Noch daß wir fallen ins Gericht,
Nur Unglaub und des Fleisches Will,
Die bringen uns zum bößen Ziel.
15.
0Wie ich aus GOttes Wort vernommen,
Und unser Heyland selber spricht,
Daß das Licht in die Welt sey kommen,
Und denen ist es zum Gericht
Erschienen, die im Finsternuß,
Verbleiben ohne Glaub und Buß.
16.
0Darum ist noch den Menschen-Kindern
Daß Evangelium bereit,
Wer nicht glabt, wird sich selbst verhindern,
An seinem Heyl und Seeligkeit;
Wer arges thut, der haßt das Licht,
Und dadurch fallt er ins Gericht.
17.
0Wer sich noch hier in Zeit der Gnaden,
In seinem bösen Sünden-Stand,
Durch GOttes Wort und Geist läßt rathen,
Durch wahre Buß die Sünd erkant,
Und glaubt an Christum unverrückt,
Und folgt ihm nach, der wird erquickt.
18.
0GOtt will ihm seine Sünd verzeihen
Christus, durch sein Gerechtigkeit,
Wird ihn durch seinen Geist erneuen
und ziehen an das Hochzeit-kleid:
Dann gehet an der Engel Freud,
Wenn sich ein Seel zur Buß bereit.
19.
0Bedenkt es wol ihr lieben Kinder  
und übt euch in Gottseligkeit;
Laßt euch die Welt nicht seyn ein hinder
An eurem Heyl und Seligkeit,
So werd't ihr dort in Ewigkeit,
Euch freuen ohne Quaal und Leid.
20.
Bedenkt es auch ihr Menschenkinder,
Die ihr noch lebt in Eitelkeit,
Bedenkt es wohl, ihr frechen Sünder,
Und laßt euch rathen in der Zeit;
Eh GOtt sein Antlitz von euch wendt,
Und sein gerechter Zorn anbrennt.
21.
Nun gute Nacht du liebe Jugend,
GOtt segne und behüte euch;
Er ziere euch mit Zucht und Tugend,
Und bringe euch zu seinem Reich.
Gut Nacht euch allen insgemein,
Jungen und Alten, Groß und Klein.
22.
Dis Liedlein schenk ich zum Abscheide
Der lieben Jugend allzugleich;
Und bitte euch wollt euch bereiten
Zur ewigen Freud in GOttes Reich:
Laßt Lamp und Gefäß nicht leer seyn,
Fullt Glaubens-öl mit Tugend drein.
2 Petri 1, 5 bis 16.


Ein ander geistlich Lied von selbigem Author.
Mel. Ihr Sünder kommt gegangen.


Ach Kinder wollt ihr lieben,
So liebt was Liebens werth,
   Wollt ihr ja Freude üben,
   So liebt was Freude werth;
Liebt GOtt, das höchste Gut,
Mit Geist, Herz, Seel und Muth,
   So wird euch solche Liebe
   Erquicken Herz und Muth.
2.
Liebt ihr die Eitelkeiten,
Liebt ihr des Fleisches-lust,
   So saugt ihr kurze Freuden,
   Aus falscher Liebes Brust,
Worauf in Ewigkeit,
Folgt Jammer, Quaal und Leid,
   Wo nicht in Zeit der Gnaden,
   Die Seel durch Buß befreyt.
3.
Wir finden klar geschrieben
Von einem reichen Mann,
   Der thät solch Liebe üben,
   Wie Lukas zeiget an,
Lebt er die kurze Zeit,
In Fleisches-lust und Freud,
   Und ließ sein Herze weyden
   In lauter Eitelkeit.
4.
Er hat in diesem Leben
Mit Purpur sich gekleidt,
   Doch er muß Abschied geben,
   Sein Freud währt kurze Zeit.
So bald nach seinem Todt,
Befand er sich in Noth;
   Niemand wolt ihn erretten
   Aus solcher Pein und Leid.
5.
Drauf rief er um Erbarmen,
Ach Vater Abraham!
   Komm doch und hilf mir Armen
   Aus dieser grossen Flamm;
Ich bitte dich darum,
Ach sende Lazarum,
   Mit einem Tröpflein Wasser
   Zu kühlen meine Zung.  
6.
Kein Trost ward ihm gegeben,
Als der: Gedenke Sohn!
   Daß du in deinem Leben,
   Dein Guts erwählt sum Lohn;
Drum liebe Kinderlein,
Laßts euch ein Warnung seyn,
   Verlaßt das eitle Leben,
   Daß ihr entgeht der Pein.
7.
Nun Kinder die Parabel
Gibt Christus selbst zur Lehr,
   Drum haltets nicht vor Fabel,
   Noch vor ein neue Mähr;
Es wird also ergeb'n,
Wann das Gericht gescheh'n,
   Der eine wird sich freuen,
   Der andre traurig stehn.
8.
Die Pfort spricht Christus klärlich,
Ist weit, der Weg ist breit,
   Worauf so viel gefährlich
   Wandeln in dieser Zeit,
Nach der Vardammniß zu,
In Quaal, Pein und Unruh,
   Worin sie sich selbst thörlich
   Stürzen durch Fleisches Freud.
9.
Man liesset mit Erstaunen
An andern Orten mehr,
   Daß Christus mit Posaunen,
   Mit seinem Engels Heer,
Wird kommen zum Gericht,
Wie GOttes Wort ausspricht,
   Da alles wird vergehen
   Mit Krachen, was man sieht.
10.
Alsdann müssen erscheinen
Vor seinem Angesicht,
   All Menschen groß und kleinen,
   Und kommen vor Gericht,
Und hör'n die Rechnung an,
Was jeder hat gethan
   In seinem ganzen Leben,
   Ach Kinder denkt daran!
11.
Die Bücher der Gewissen
Werden dort aufgethan,
   Worauf man hier beflissen,
   Wird es dort zeigen an,
Das Buch des Lebens dann,
Wird auch da aufgethan,
   Wer darin wird gefunden,
   Der ist recht glücklich dran.
12.
Das Loos ist dem gefallen
Zu Christi rechter Hand,
   Mit andern Frommen allen,
   Wird er als Schaaf erkannt;
Bey ihm gebt an die Freud
In aller Ewigkeit:
   Kein Zung kan da aussprechen,
   Die Freud und Herrlichkeit.
13.
Ach da wird lieblich klingen,
Der Engel Music-Chor,
   Mit Jauchzen und mit Singen,
   Wird gehen durch die Thor,
In Zions Stadt hinein,
Was Christi Schäflein seyn,
   Wo ewig Freud und Wonne
   Auf ihrem Haupt wird seyn.
14.
HErr JEsu! treuer Hirte,
Zähl uns zu deiner Herd,
   Ach sieh unsre Begierde
   Dir nach, von dieser Erd,
Der Satan und die Welt,
Haben ihr Netz gestellt,
   Uns von dir abzuführen,
   Durch Wollust, Ehr und Geld.
15.
So lang wir hier noch leben
So sind wir in Gefahr,
   Ach HErr du wolst uns geben
   Zu Hülf der Engel Schaar.
Ach send uns deinen Geist!
Daß er uns Verstand leist,
   Damit wir dir recht folgen,
   Was uns dein Wort anweißt.
16.
Wann unser Herz will wanken
Vom schmalen Lebens-pfad,
   So gib uns in Gedanken,
   Daß solche Missethat  
Uns in den Feuer-pfuhl,
Vor demem Richter-stuhl,
   Vor ewig könte stürzen,
   Drum halt uns auf dem Pfad.
17.
Wann uns die Welt mit Prangen,
Mit Hoffart, Fleisches-lust,
   In ihre Netz will fangen,
   So druck in unsre Brust,
Was dort in Ewigkeit,
Vor Jammer, Quaal und Leid,
   Auf solche kurze Freuden,
   Wird ewig seyn bereit.
18.
Pflanz du in unsre Herzen
Die wahre Demuth ein,
   Zünd an die Glaubens Kerzen
   Daß aller falsche Schein
Bey uns werde vermeid,
Und der Welt Lust und Freud,
   Mit Demuth überwunden,
   Durch Glaubens Sieg im Streit.
19.
Gib daß uns deine Liebe
O Seelen-Bräutigam!
   Ach Liebes Ursprung giebe,
   Daß deine Liebes Flamm
Das Herz in uns entzünd,
Wodurch wir alle Sünd,
   Ja alles möchten hassen,
   Was nicht mit dir verbind.
20.
Ach Vater all die Tugend!
Die dir gefällig sind,
   Gib uns und auch der Jugend,
   Die noch unmündig sind,
Damit allhie auf Erd
Dein Reich stets werd vermehrt,
   Und daß nach deinem Willen
   Dein Nam geheiligt werd.
21.
Und weil auf dieser Erden
Der schmale Himmels Weg
   Voll Trübsal und Beschwerden,
   Ein Creutz und Leidens Steg;
So gib o HERR Gedult,
Und schenk uns deine Huld,
   Erlöß uns von dem Bößen,
   Vergib uns unsre Schuld.
22.
Wo wir auf diesem Wege
Auf Seit getreten seyn,
   Und durch des Fleisches Wege
   Gewilligt in die Sünd,
Wie wir müssen gestehn,
Daß es gar offt gescheh’n,
   Wodurch wir dich betrübet,
   Und deine Straf verdient.
23.
Ach GOtt und Vater schone!
Vergib die Missethat,
   Durch Christum deinem Sohne,
   Und gib uns die Genad,
Daß uns kein Creutz und Noth,
Ja wär es auch der Tod,
   Von deiner Liebe scheide
   Auf diesem Leidens Pfad.
24.
Amen, Lob, Preis, dort oben,
Sey GOTT im höchsten Thron,
   Den sollen wir all loben,
   Und Christo seinem Sohn,
Sammt dem Heiligen Geist,
Der unser Tröster heißt,
   Der bring uns all’ zusammen,
   Er sey allein gepreißt.