Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Die sieben Alten
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Die sieben Alten.
Nicht weit von Goßwitz ist ein Berg, „der Gössitz“ genannt. Dort befindet sich eine schauerliche Bergschlucht mit Schwarzholz dicht bewachsen, deren Inneres mit bemoosten Felsengruppen schön geschmückt ist. Dort war es, wo häufig von Verirrten und Leuten, die in das Holz gingen, gerade in der Mittagsstunde 7 vermummte Männer bemerkt wurden, wie sie im engen Kreise um einen viereckigen, bemoosten Felsenstein herumsaßen. Diese Männer hatten lange, graue Bärte, waren in tiefes Stillschweigen versunken und würfelten dabei mit ernsten Angesichten. [198] Wem dieses Würfeln oder Loosen galt, entdeckt die Sage nicht, doch deutet sie wohl deutlich genug auf das Siebengericht der alten Deutschen hin, von dem noch immer an vielen Orten die „Siebener“ zeugen.