Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Die feurige Schlange an der Todenquelle
← Hilde und die Wasserjungfern | Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band von Ludwig Bechstein |
Der Schaafknecht und das Waldweibchen → |
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext. |
[157]
288.
Die feurige Schlange an der Todenquelle.
Die feurige Schlange an der Todenquelle.
Am Todenhügel und der dazu gehörigen Quelle, die in der Nähe von Gräfendorf sich befindet, wurden in früherer Zeit Feuergeister gesehen. An der Quelle war es vornehmlich eine feurige Schlange, die in immer enger werdenden Kreisen sich um die Quelle bewegte, und dadurch dieselbe vor dem Schöpfen daraus zu schützen suchte. Um den Unhold zu vertreiben, mußten von denjenigen, welche Wasser holen wollten, Stäbe von der Haselnußstaude, worauf Ringe, Kreuze und andere Charaktere eingeschnitten waren, in den Kreis, den die Schlange zog, geworfen werden, worauf sie alsbald im Wasser verschwand.