Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1946-12-12
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Entstehungsdatum: 1946
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Originaltitel: Donnerstag 12. Dezember 1946
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 12. Dezember 1946
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1946-12-12 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 12. Dezember 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über drei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Tagebuch.
Heft 21.

     Begonnen am 12. Dezember 1946.

     Geschlossen am 22. Mai 1947.

[2]
Donnerstag 12. Dezember 1946     

[2]      Heute früh kam zum letzten Male Dechant Pich, um bei uns die hl. Messe zu lesen. Wir frühstückten nachher zusammen. Er wird übermorgen nach Stralsund gehen, wo er als Hilfspriester eine Anstellung gefunden hat durch P. Beckmann. Damit ist dieser unmögliche Zustand seines Bleibens in Wustrow beendet u. ich freue mich für den alten Herrn, obgleich für uns damit die Seelsorge wieder magerer wird. Aber erstens wäre der alte Herr in den unmöglichen Verhältnissen in Wustrow unfehlbar zugrunde gegangen, u. zweitens ist er für uns hier so wie so nicht von großem Nutzen gewesen. Er war ein still ergebenes Opferlamm von tiefer Frömmigkeit, aber diese Frömmigkeit richtete sich doch eigentlich ausschließlich auf das eigene Heil, um die Katholiken kümmerte er sich abgesehen davon, daß er für sie das hl. Meßopfer darbrachte, garnicht. So war er für unsere Diaspora-Verhältnisse wirklich völlig ungeeignet, ja, er wäre uns eine schlimme Last geworden, wenn er erst wirklich unter den Verhältnissen zusammengebrochen wäre, was nur eine Frage der Zeit gewesen wäre. Aber wie hätten wir ihm dann noch helfen können? – So ist es gut, daß er geht. –

     Vormittags schrieb ich an Gerhard Stübe in Rostock. Ich schrieb ihm, daß ich seinem Wunsche, meine Ausstellung auch in Rostock zu sehen, sehr gern entsprechen würde, – daß diese Ausstellung eigentlich zuerst in Rostock geplant gewesen sei, [3] aber durch die Quertreiberei meiner Kollegen verhindert worden sei. Ich verwies ihn an einen Kreis von Studenten um den stud. phil. Düwel, der sich für moderne Kunst interessiere u. an den Rektor Prof. Rienäcker. Wenn von diesen eine kräftige Aktion ausgehe, hielte ich es für möglich, daß auch der Stadtrat Matern wieder Mut bekäme u. die Ausstellung dennoch stattfinden würde.

     Nachmittags war Max Grantz u. Carmen zum Kaffee bei uns. Sie kamen schon um 1/2 4 Uhr, um noch eben grade meine beiden letzten Bilder sehen zu können. Besonders das letzte machte auf Max Grantz einen starken Eindruck.

     Frau Oberländer war in Rostock u. hatte sich erboten, meine Zeichnungen endlich zurück zu bringen, doch brachte sie nur zwei Stück mit, die eine ohne Passepartout. Ich habe sie selbst nicht gesprochen, sie will morgen zu mir kommen u. Näheres erzählen.

     Max Grantz erzählte anschaulich vom Leben in Hamburg. Es sieht auch dort sehr hoffnungslos aus, aber die Engländer sind wenigstens manierliche Leute, die sich tadellos benehmen. Aber sonst ist es ebenso schlimm wie hier im Osten.

     Gestern wurde im Radio durchgegeben, daß die Friedenskonferenz für Deutschland am 10. März 1947 in Moskau beginnen soll. Ob es dann besser wird?

     Abends war Martha mit den kathol. Flüchtlingsfrauen wieder bei Frau Longard, um die Weihnachtsfeier zu organisieren. Ich zeichnete derweil die neue, kleine Landschaft „Dorfstraße“ auf, für die ich vor einigen Tagen den Entwurf gemacht hatte. Es wird ein kleines Bild 42 x 54 cm. auf Sperrholz mit Nesselüberzug, Rückseite des Restes des alten Bildes „Verkündigung“. Die größere Hälfte davon habe ich schon früher für das Bild „Rosen“ verwendet.