Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1946-11-30
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Entstehungsdatum: 1946
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Originaltitel: Sonnabend, 30. November 1946.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 30. November 1946
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1946-11-30 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 30. November 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Sonnabend, 30. November 1946.     

[1]      Mein Tabak ist wieder alle, es beginnt wieder die Zeit des qualvollen Kampfes gegen den Wunsch, zu rauchen, der zuletzt doch immer mit einer Niederlage endet u. dann peinigende Erschöpfungszustände verursacht. Aber es ist nicht mehr zu verantworten, Tabak zu kaufen. Ich habe einmal von Heyde für 200,– Rm. gekauft u. dann nochmals für 300,– Rm. Wo soll das hinführen.

     Heute Morgen erhielt ich einen Brief eines Herrn Edgar Zieger aus Sellin auf Rügen. Dieser Herr hatte mich in Schwerin am Eröffnungstage in der Ausstellung angesprochen u. gefragt, ob ich ihm den „Hl. Pfarrer von Ars“ verkaufen könne. Ich bedauerte u. sagte ihm, daß die Bilder nach Berlin weitergehen müßten, er möge später wieder mal anfragen. Ich glaubte, daß er die Sache dann vergessen würde. Aber nun wiederholt er seine Bitte, fragt nach dem Preis –, oder nein, das tut er überhaupt nicht –, u. möchte das Bild zu Weihnachten haben. Ich werde ihm schreiben, daß er das Bild für 1000,– Rm. haben kann, vielleicht holt er es sich selbst aus Schwerin ab. – Das Bild ist klein u. wird insofern keine große Lücke hinterlassen, aber als Bild wäre es doch sehr wertvoll auch für Berlin, obgleich ich heute schon nicht mehr ganz mit dem Bilde einverstanden bin. Der Preis für ein so kleines Bild kommt mir zwar fantastisch vor, aber ich kann für das Geld grade 3 Pfund Butter kaufen. Und die habe ich sehr nötig Oder so viel Tabak, daß ich ein halbes Jahr rauchen kann. – Wer dieser Herr Zieger ist, weiß ich nicht. Auf seinem Briefkopf ist nur sein Name u. der Ort zu sehen, sowie die Bankkonten u. Fernsprecher. Einen solchen scheint er [2] also zu haben, woraus man schließen kann daß er einen volkswirtschaftlich wichtigen Betrieb haben muß, sonst hätten die Russen ihm den Fernsprecher gesperrt. Auf Geld scheint es ihm nicht anzukommen. Ich entsinne mich, daß er ein sehr großer, breitschultriger blonder Mann war im Alter von etwa 45 Jahren, freundliches Wesen, aber kein sog. Intellektueller, ein Geschäftsmann oder ähnliches. Es ist auffällig, daß grade ein solcher Mensch sich für den Pfarrer von Ars interessiert. Wenn er Katholik sein sollte, so sieht man es ihm jedenfalls nicht an. – Aber ich gestehe, daß mich diese Sache doch sehr aufgemuntert hat – es ist doch ein Erfolg.

     Das neue Bild macht Fortschritte. Ich habe heute den Kopf des Alten gemalt, er ist gut geworden.