Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1946-11-03
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Entstehungsdatum: 1946
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Originaltitel: Sonntag, 3. November 1946.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 3. November 1946
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1946-11-03 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 3. November 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Sonntag, 3. November 1946.     

[1]      Ich habe inzwischen wieder mit Fieber im Bett gelegen, heute am Vormittag bin ich aufgestanden, fühle mich aber sehr matt.

     Am Freitag-Nachmittag hatten die Fischländer bildenden Künstler eine Versammlung bei Möller-Knecht. [2] Dr. Burgartz hat den Vorsitz der Ortsgruppe Ahrenshoop des Kulturbundes niedergelegt. Wir Künstler beschlossen daher, diese Ortsgruppe machen zu lassen, was sie will, uns selbst aber als selbständige Sektion Fischland zusammenzuschließen. Wir wählten den Maler Holtz – Wustr. zum Vorsitzenden, der das nicht anders erwartet hatte u. dementsprechend bereits allerhand Schriftstücke zur Besprechung mitgebracht hatte, die er von seinem Freunde Venzmer bekommen hatte. Unter anderem war da auch ein Brief des Herrn Venzmer an die einzelnen Sektionen, in welchem er einen Passus aus einer Rede mitteilte, die Herr Dr. Willi Bredel kürzlich irgendwo gehalten hat u. in der er feststellt, daß die Künstler immer noch nicht „zeitnahe“ arbeiten. Herr V. bittet die einzelnen Sektionen um Stellungnahme dazu. – Es wurde mit erfreulicher Einmütigkeit zum Ausdruck gebracht, daß wir uns solche Einmischung in unsere Arbeit verbitten u. daß die künstlerische Freiheit des Schaffens unbedingt gewahrt werden muß.

     Während wir die Sitzung hatten, holte Martha Frau Dr. Riemschneider u. Barbara vom Hafen Althagen ab. Beide sind ausgezeichnet bei Lukas-Saatmann untergebracht. Abends saßen wir bei der Kerze u. mir wurde immer elender bis ich um 8 Uhr erklärte, ins Bett gehen zu wollen. Ich hatte 384 Fieber. Offenbar sind es wieder Nierensteine, die das Fieber verursachen, obwohl ich keine besonderen Schmerzen habe. Auch am Sonnabend blieb ich im Bett da das Fieber noch etwas anstieg. Wir hatten um ½5 Uhr Messe, die als Allerseelen-Messe gedacht war. Ich blieb im Bett u. der Pfarrer brachte mir die hl. Kommunion. Der Pfarrer ist ein Dechant Joseph Bich.

     Gestern bekam ich wiederum einen Angriff in der Landeszeitung unter dem Titel: „Es brasselt“, unterzeichnet von einem J. Wermann, Künstlerkollektiv Techentin. Diese Auslassungen sind höchst geschmacklos u. dumm. Der Herr J. W. regt sich besonders auf, daß ich bei dem „Gnadenbild“ weder der Jungfr. Maria noch dem Jesuskinde die Gesichter gemalt habe. Von meinen Bildern meint er, „die Farben aber sind scheußlich“. Er lobt dagegen meine Zeichnungen u. von dem Holzschnitt „Rufender Johannes“ ginge ein starker Eindruck aus. – Auch Frau Dr. R. weiß nicht, wo Techentin auf der Landkarte zu suchen ist u. woraus dieses „Künstlerkollektiv“ besteht. Dieses Wort ist z. Zt. sehr modern, es wird bei uns nach russischem Muster alles kollektiviert.

     Heute findet, sich in der Landeszeitung eine Notiz, daß meine Schweriner Ausstellung um 14 Tage verlängert ist bis zum 17. November. Das Künstlerkollektiv Techentin u. was dazu gehört wird sich also noch 14 Tage länger über meine Bilder, ärgern können.

     Frau Dr. R. hat, wie Martha mir sagt, sich das neue Bild „Mann im Kerker“ angesehen u. ist sehr beeindruckt davon. Der Zweck ihres Hierseins ist eine Spielzeug-Ausstellung, die sie im Landesmuseum für Weihnachten vorbereitet u. wofür wir ihr einiges Material überlassen.