Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1944-12-19
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1944
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Dienstag, 19. Dezember 1944.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 19. Dezember 1944
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
unvollständig
Dieser Text ist noch nicht vollständig. Hilf mit, ihn aus der angegebenen Quelle zu vervollständigen! Allgemeine Hinweise dazu findest du in der Einführung.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Bearbeiten

Der Artikel TBHB 1944-12-19 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 19. Dezember 1944. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

Bearbeiten
[1]
Dienstag, 19. Dezember 1944.     

[1]      Gestern Nachmittag traf Paul ein, der plötzlich Weihnachtsurlaub bekommen hat. Er sieht überaus elend aus. Wir werden alles daran setzen, zu verhindern, daß er wieder nach Schneidemühl zurückkehrt.

     Auch zwei Briefe von Ruth kamen gestern, sehr nett wie immer; aber es geht ihr nicht gut. Sie leidet an einer Eileiter-Entzündung u. muß das Bett hüten, aber was schlimmer ist: ihr Leben mit Erich wird immer unmöglicher.

     Die von uns begonnene Offensive hat nach dem Eingeständnis der Engländer sehr beträchtliche Anfangserfolge. Die Engländer haben über diesen Frontabschnitt eine Nachrichtensperre verhängt, sodaß man für die nächste Zeit nur auf unsere eigenen Nachrichten angewiesen sein wird. –

     Gestern Abend sprach ich mit Dr. Ziel über Seeberg. Er war empört über das Verhalten dieses Mannes, der völlig haltlos sei u. von Weinkrämpfen in Tobsuchtsanfälle fiele. Er hat zu Ziel in Gegenwart seiner eigenen Frau gesagt: „Wenn meine Frau von einer Bombe zerrissen würde, so würde ich das nicht so schmerzlich empfinden wie den Tod meines Sohnes.“ – Obwohl sich Seeberg mir gegenüber mehr zusammengenommen hat u. nicht ganz so haltlos ist, habe ich doch sein Verhalten in dieser Sache ziemlich verächtlich gefunden; aber Ziel gegenüber scheint er sich in einer unverzeihlichen Art gehen gelassen zu haben. Wenn sein Sohn Ando zu mir, als er uns neulich besuchte, sagen konnte, daß der christl. Glaube ein Betrug sei, so konnte ich ihm angesichts des Verhaltens seines Vaters darauf freilich nichts erwidern. –

     Gestern Abend war Frau Seeberg da, – natürlich um Cigaretten für Erika zu holen. S. waren beide in Bln., wo er Vorlesungen gehalten hat, jetzt hat er Weihnachtsferien. Frau S. erzählte nur kurz böse Sachen aus Bln., wo das Terror-Regiment schreckliche Formen angenommen zu haben scheint. Die Angeschuldigten, bzw. die Verdächtigen des Attentats vom 20. Juli, soweit sie nicht s. Zt. hingerichtet wurden, sitzen immer noch in Untersuchungshaft, u. a. auch Dr. Goerdeler, u. werden grauenhaften Folterungen unterworfen, um Aussagen zu machen. Kein Mensch wagt in Berlin, ein Wort zu sagen.