Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1943-12-12
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Entstehungsdatum: 1943
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Originaltitel: Sonntag, den 3. Advent, 12. 12. 43.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 12. Dezember 1943
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1943-12-12 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 12. Dezember 1943. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über drei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Tagebuch
Heft 14.

     begonnen: Am 3. Advent 1943. 12. 12. 43.

     beendet: am 23. August 1944.

[2]
Sonntag, den 3. Advent, 12. 12. 43.     

[2]      Dieses neue Heft muß ich beginnen mit der traurigen Nachricht, daß Herr Kellner beim letzten Angriff auf Leipzig umgekommen ist. Er war vor etwa 14 Tagen noch hier auf Urlaub. Seit dem Angriff hat seine Frau nichts von ihm mehr gehört, doch war sie darüber ziemlich ruhig. Ich traf sie gestern auf der Post. Sie sagte mit einigem Recht, daß sie sich keine zu großen Sorgen mache, denn wenn ihm etwas passiert wäre, dann würde sie doch gewiß Nachricht bekommen haben, sowohl von seiner Dienststelle, denn er war ja Major bei der Flak, oder von ihren zahlreichen Freunden in Leipzig. –

     Nun ist heute früh hier ein Telegramm eingegangen, – ich weiß nicht von wem, – daß Kellner seit dem Angriff vermißt würde. Walter Niemann, der Postagent, ein sonst überaus dummer u. beschränkter Mensch, hat doch so viel menschliches Gefühl gehabt, daß er sich sagte, er könne dieses Telegramm nicht einfach an die Frau weitergeben. Ich weiß nicht, wie er's gemacht hat, aber zwei Damen, ebenfalls Fremde, haben es dann übernommen, der armen Frau diese Nachricht zu überbringen. – Martha war nach unserer Andacht mit Frau Monheim grade in der Bunten Stube, dort hörte sie diese Sache. Inzwischen war grade Walter Mett mit seiner Tochter aus Born hier angekommen u. ich saß in der Diele mit den beiden, als Martha diese Nachricht brachte. – Ich u. wir alle waren tief erschüttert – u. doch handelt es sich um ein Schicksal, das millionenfach sich überall wiederholt u. sich noch millionenfach wiederholen wird, ohne daß es eine Aussicht auf Rettung gibt. Ein grauenvolles Verhängnis, das über Europa schwebt u. das nur Gott aufhalten kann, wenn das Maß voll ist. – Wann wird es voll sein? – Und wenn es voll sein wird, – wie wird dann die Reaktion in [3] dieser entchristlichten Welt sein?

     Gestern bekam ich einen Brief von Fritz vom 18. 11., der also 3 Wochen gebraucht hat. Endlich war es wieder einmal ein Brief, nicht bloß eine dürre Nachricht. Er reagierte auf einen Brief von mir, in dem ich ihm über die Briefe berichtete, welche Bohners an Erich Seeberg gerichtet haben u. in denen sie sich durch gemeine Verdrehungen zu rechtfertigen suchen. – Zum Glück erfolglos. –

     An unserer Andacht nahm heute der Verlobte unserer Trude teil, der momentan hier auf Urlaub ist. Er ist Obergefreiter bei der Matrosen-Artillerie, ein junger, gesunder Mensch, der noch niemals an der Front war, obgleich er seit 3 Jahren Soldat ist.