Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1937-01-13
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Entstehungsdatum: 1937
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Originaltitel: Mittwoch, den 13. Januar 1937.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 13. Januar 1937
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1937-01-13 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 13. Januar 1937. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Mittwoch, den 13. Januar 1937.     

[1]      Es erhält sich hartnäckig das Gerücht, daß Hitler sein Amt als Reichskanzler auf Herm. Göring übertragen wolle. Man muß abwarten, was daran Wahres ist. – Wenn schon derartiges geplant ist, dann mag Göring immer noch der Geeignetste sein, da er wenigstens irgendwie noch an einer christlichen Gesinnung festzuhalten scheint, mindestens nach außen. Er hat sich ja kirchlich trauen lassen. Schlimmer ist es mit dem sog. Stellvertreter des Führers (Es handelt sich nicht um den Stellvertreter d. Führers Rud. Hess, sondern um den Stabschef der SA Lutze), dem Reichsminister Rudolf Hess, der in Dahlem wohnt u. katholisch ist. Als er einen Sohn bekam, schrieb der Pfarrer von Dahlem an ihn u. mahnte ihn, das Kind taufen zu lassen. Darauf bekam der Pfarrer einen Brief auf amtlichem Papier, der von Beleidigungen des kathol. Priestertums strotzte. Es war ein Brief, wie ihn sonst nur Proleten schreiben können. Die Sache ist peinlich bekannt geworden dadurch, daß plötzlich eine holländische Zeitung diesen ganzen Briefwechsel veröffentlichte. Darauf erschien die Kriminalpolizei beim Pfarrer, um eine Haussuchung vorzunehmen. Der Pfarrer konnte beweisen, daß von seiner Seite aus nichts geschehen war, um diese Veröffentlichung zu veranlassen. Es bleibt kaum etwas anderes übrig, als anzunehmen, daß diese Veröffentlichung durch jemanden aus der nächsten Nähe des Reichsministers selbst erfolgt ist. Das wirft ein grelles Licht! –

     Am Montag war P. Petrus bei mir um zu fragen, ob ich die Andacht am Donnerstag d. 21. Jan., wie er mir vorgeschlagen, übernehmen wolle. Ich hatte ihm bisher nicht geantwortet, da ich eine Hemmung habe, zu ihm [2] ins Büro zu gehen. Ich hatte gehofft, ihn sonst zu treffen, was aber bis dahin nicht geschehen war. Ich sagte ihm also zu, worauf er noch weiter ging u. mich bat, doch auch die Andacht zur Hl. Stunde am gleichen Donnerstag abends in der Kapelle zu übernehmen. –

     Es scheint, als ob er sich jetzt bemühen wollte, mich hier zu halten, nachdem ich ihm gesagt habe, daß ich im Sommer nach Ahrenshoop wolle. Ich habe den Eindruck, daß er sich Mühe geben will, mir eine apostolische Tätigkeit zuzuweisen. Hätte er das früher getan, dann wäre es gut gewesen u. ich hätte mich hier vielleicht wohler gefühlt, obgleich meine ganze Einstellung der seinigen sehr entgegengesetzt ist u. ein Ausgleich kaum möglich ist. Nun aber ist es zu spät, ich kann die Maria gegebene Zusage nicht mehr zurücknehmen.